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Rat setzt auf
Profi-Gutachten

Projekt »Öffnung der Fußgängerzone«

Von Harald Iding
Steinheim (WB). Wer »A« sagt, der denkt nicht unbedingt gleich auch an das »B«. Die Öffnung der Fußgängerzone, wenn auch nur probeweise, kostet nämlich schon im Vorfeld Geld. Das stieß im Rat der Stadt am Montagabend nicht unbedingt auf das Wohlwollen aller.

SPD-Ratsherr Hubertus Ostermann meinte auf den Hinweis des Bauausschussvorsitzenden Paul Kröger, doch vorab ein entsprechendes Gutachten erstellen zu lassen: »Wir haben zwar kürzlich beschlossen, die City zur Probe für den Verkehr freizugeben. Aber für so eine Probezeit kann ich doch als Stadt kein Geld ausgeben!«
Bürgermeister Joachim Franzke ließ den Einwand allerdings nicht gelten: »Es reicht nicht aus, einfach zwei Schilder umzudrehen -Êund schon ist der Verkehr umgeleitet. Was ist mit möglichen Gefährdungen von Fußgängern, dem geänderten Parken oder den Fragen rund um den Schwerlastverkehr? Wenn wir die Zone aufmachen und es führt zum Chaos -Êso einen Zustand können wir uns erst recht nicht leisten!« Aber leisten will sich der Rat auf jeden Fall nach positiver Abstimmung ein spezielles Verkehrs-Gutachten, das möglicherweise von einem Büro aus Dortmund erstellt wird.
Mit den Fachleuten hatte die Verwaltung bereits Kontakt aufgenommen, aber bis zur nächsten Sitzung des Bauausschusses im August will man weitere Anbieter alternativ suchen. Dass ein »Profi-Gutachten« her muss, das vor allem detailliert auf die Verkehrssituation (Ist-Zustand und Ziel) eingeht, darüber war sich nach weiterem Gedankenaustausch der Rat mehrheitlich einig, der dem Vorschlag des Bürgermeisters folgte, mögliche »8000 bis 9000 Euro an Kosten für ein Gutachten« als gesonderte Haushaltsstelle frei zu machen. »Bis dahin kann der Kämmerer ja Deckungsvorschläge unterbreiten -Êdenn das Geld dafür ist im Haushalt derzeit nicht eingeplant!« so Franzke.
Der neue Fachbereichsleiter Friedhelm Borgmeier (»Planen und Bauen« -Êwir berichteten) betonte, dass die von einem Gutachter zu erstellende »Bestandsanalyse und Prüfung der Befahrbarkeit sowie die Bewertung der Konfliktsituation« wichtige Daten für Steinheim bringen könnte. »Wir arbeiten natürlich so gut wie es geht bei der Erhebung der Daten zu -Êaber hier ist jetzt ein reiner Verkehrsplaner gefragt«, stellte Borgmeier fest.
Es gibt also noch viel zu tun für die »Durchfahrt auf Probe«.

Artikel vom 21.06.2006