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Falschgeld in
Umlauf gebracht

Pärchen zu Haftstrafe verurteilt

Herford / Löhne (cl). Ein Pärchen aus Löhne saß am gestrigen Dienstag vor dem Herforder Schöffengericht. Beiden wurden die Herstellung und das Inverkehrbringen von Falschgeld vorgeworfen. Die 55-jährige Frauke E. (Namen geändert) wurde zu eineinhalb Jahren Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt, der arbeitslose Schlosser Luis M. (45) freigesprochen.

Gegen die Angeklagte sprachen ihre recht wirren und wechselhaften Aussagen, acht ihrer bisherigen Vorstrafen hatte sie wegen Betrügereien gesammelt, außerdem stand sie zur Tatzeit wegen mehrfachem gemeinschaftlichem schweren Betrug unter Bewährung- diese sieben Monate könnten jetzt noch dazukommen. Sie hatte die Kenntnisse und einen PC, sowie Scanner und Farbdrucker in ihrem Büro, die Geräte wurden als Tatwerkzeuge eingezogen.
Luis M. hatte sich öfter Geld von Frauke E. geliehen, darunter offenbar auch zwei »falsche Fuffziger« von beachtlicher Qualität. Einen brachte er in der Wirtschaft »Haus der Väter«, den anderen bei einem Taxiunternehmen in Umlauf. Es war ihm nicht nachzuweisen, dass er wusste, dass es Falschgeld war. Die Herstellung war ihm auch nicht zuzutrauen. »Sie sagen selbst, dass Sie zu blöd sind, ihr eigenes Handy zu bedienen. Wie ich Sie heute kennengelernt habe, bin ich geneigt, Ihnen das zu glauben«, so Oberstaatsanwalt Klaus Steffen.
Die Polizei bekam einen Hinweis von einem Wohnungsnachbarn von Frauke E., dem eine Blüte angedreht worden war. In der Geldbörse von Frauke E. wurde ein weiterer falsche Fuffziger gefunden. Bei ihm waren auf Vorder- und Rückseite dasselbe Bild aufgedruckt! »Eine echte Meisterleistung der Fälscherkunst« spottete der Vorsitzende Richter Bernd Kahre. Luis M. hatte zwar auch stolze 13 Vorstrafen, die aber außer zweimaliger Fahnenflucht immer »nur« Alkohol- und Verkehrsdelikte zum Hintergrund hatten.

Artikel vom 21.06.2006