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Radfahrer im Polizei-Visier

Schwerpunktkontrollen bis Ende Juni

Paderborn (WV). Die Polizei kündigt für die kommenden zwei Wochen Schwerpunktkontrollen speziell bei minderjährigen Radfahrern an. So sollen verstärkt Wohngebiete wie das Riemekeviertel, Auf der Lieth und Kaukenberg unter Beobachtung stehen.

Die Bilanz der Kreispolizeibehörde Paderborn über Verkehrsunfälle, an denen Kinder unter 15 Jahren beteiligt waren, sei in den letzten beiden Jahren angestiegen, heißt es aus der Pressestelle der Polizeibehörde. Rund 70 Kinder erleiden demnach jährlich bei Fahrradunfällen oder als Fußgänger teils schwere Verletzungen. In den ersten vier Monaten dieses Jahres zogen sich bereits zehn Kinder Verletzungen zu, drei davon mussten schwerverletzt in Krankenhäuser gebracht werden. Die Analyse der Unfälle hat ergeben, dass - entgegen der Einschätzung vieler Eltern - Kinder am häufigsten in ihrer Freizeit und nicht etwa auf dem Schulweg verunglücken. Erst am vergangenen Dienstagnachmittag erlitt ein zwölfjähriger Radfahrer am Weißdornweg schwere Verletzungen, als er mit seinem Fahrrad stürzte.
Unfälle auf dem Weg zur Schule oder zum Kindergarten sind, nicht zuletzt aufgrund verstärkter Polizeipräsenz im Umfeld der Einrichtungen, deutlich zurückgegangen. Diese Maßnahmen wird die Polizei auch in Zukunft beibehalten, um diese positive Entwicklung nicht zu gefährden. Doch gestaltet sich die Erhöhung der Verkehrssicherheit für Kinder in deren Freizeit ungleich schwieriger als die Schulwegsicherung. Die Bereiche, in denen Kinder nachmittags aktiv sind, liegen oft in großflächigen Wohngebieten, die nicht die Überschaubarkeit eines Schulumfelds bieten. Bereits im vergangenen Jahr hat die Polizei in der Paderborner Kernstadt gezielte Schwerpunktkontrollen durchgeführt. Die sollen sollen in den kommenden 14 Tagen wiederholt werden. Kontrolliert wird in erster Linie das Radfahrverhalten der Minderjährigen, denn im vergangenen Jahr waren 67 Prozent der verunglückten Kinder als Radfahrer unterwegs. Im Augenmerk liegt ebenso die Kindersicherung in Fahrzeugen, für die selbstverständlich die Fahrzeugführer verantwortlich sind und bei erkannten Verstößen zur Rechenschaft gezogen werden.
Zur Unterstützung der Polizei ist ein Radarwagen der Stadt Paderborn eingesetzt. Als Einsatzkräfte fungieren Bezirksbeamte, die ihre Streifengebiete kennen und dementsprechend über »Gefahrenstellen« informiert sind. Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizeibehörde runden die Kontrollen mit Präventivinformationen ab.

Artikel vom 21.06.2006