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Kein Druck,
kein Rauswurf

Sparkassen-Vorstände wehren sich

Gütersloh (rec). Die in der gestrigen Ausgabe von Mitarbeitern erhobenen Vorwürfe gehen den Vorständen der Sparkasse Gütersloh unter die Haut. Eckhart Heitlage und Hans-Hermann Kirschner zeigen Ver-ständnis für Wut und Trauer der vom Personalabbau betroffenen Kollegen. Ihrer Ansicht nach falsche Anschuldigungen weisen sie jedoch zurück.

Keinem betroffenen Mitarbeiter werde »die Hölle heiß gemacht«, sollte er das Abfindungsangebot ausschlagen, niemand müsse mit Repressalien rechnen. Der Personalrat händige auf Wunsch eine Liste renommierter Fachanwälte für Arbeitsrecht aus, um eine fachkundige Beratung zu ermöglichen. Das Expertenteam von Rundstedt & Partner biete darüber hinaus eine individuelle, intensive Beratung zur Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. »Fest steht jedoch, dass der Arbeitsplatz der betroffenen Mitarbeiter abgebaut werden muss und die Sparkasse keine alternative Beschäftigung anbieten kann,« stellte Hans-Hermann Kirschner gestern vor der Presse fest.
Die betroffenen Mitarbeiter seien nach den jeweiligen Gesprächen auch nicht sofort nach Hause geschickt worden. Allen habe letztlich freigestanden, den Arbeitsplatz wieder aufzusuchen. Unmittelbar nach dem Trennungsgespräch seien alle Betroffenen von einem Psychologen in einem persönlichen Gespräch betreut worden. Die Möglichkeiten eines sozialverträglichen, über mehrere Jahre gestreckten Personalabbaus seien in den vergangenen Wochen ebenso intensiv geprüft worden wie die Frage, ob die notwendige Kostenreduzierung nicht auch durch Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld erreicht werden könne. »Durch die Höhe der notwendigen Personalkosten-Einsparungen wäre eine Gehaltsreduzierung von mindestens zehn Prozent für alle verbunden gewesen. Dies wäre weder durchsetzbar noch tarifrechtlich möglich gewesen,« führte Eckhard Heitlage aus. Dies gelte ebenso für eine lineare Arbeitszeitverkürzung mit gleichzeitigem Lohnverzicht.
Auf die Trennungsgespräche seien die Vorgesetzten in Schulungen vorbereitet worden. Ohne diese Vorbereitungen und die weit über einen Sozialplan hinausgehenden Angebote hätte der Personalrat dem Abbau niemals zugestimmt. Betriebsbedingte Kündigungen hätten die Sparkasse bloß 1,1 Millionen Euro gekostet. So stelle sie 3,5 Millionen Euro bereit.

Artikel vom 20.06.2006