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Neue Schwestergesellschaft

Aumann erwirbt Konkurrenz-Unternehmen in Berlin


Espelkamp (pcw). Auf ihrer Position als führender deutscher Hersteller von Produktionsstraßen im Bereich der Drahtlackier- und Wickeltechnik steht die Aumann GmbH jetzt besser da als zuvor. Denn das Maschinenbauunternehmen in Espelkamp hat vor wenigen Tagen eine Schwestergesellschaft erhalten. Die neue Firma heißt »Aumann Berlin GmbH« und beschäftigt etwa 50 Mitarbeiter.
Aumann-Geschäftsführer und Gesellschafter Ingo Wojtynia hat den Geschäftsbereich Spulenwickeltechnik und Automation der ATS Automation Tooling Systems in Berlin erworben und in eine neue Firma überführt, um die Kernkompetenzen des Espelkamper Unternehmens weiter zu stärken und auszubauen. »Ziel der Übernahme ist die Bündelung vorhandener Stärken und die hohe Kompetenz der Berliner auf dem Gebiet der Automation um die Wickeltechnik herum«, so Wojtynia, der vor drei Jahren die Aumann GmbH übernommen hat. Der Espelkamper Maschinenbauer erwirtschaftet seither jährlich zweistellige Wachstumsraten und zählt derzeit rund 90 Mitarbeiter.
»Die Kompetenz der Berliner reizte mich besonders, denn irgendwie lässt mich meine Vergangenheit doch nicht los und meine alten Kollegen und alten Kunden kann ich nach mehr als 20 Jahren Zusammenarbeit auch nicht ganz vergessen«, erläutert der Unternehmer. Und es habe ihn auch gestört, »dass sich auf dem Weltmarkt die einzigen zwei Unternehmen aus Deutschland gegenseitig Wettbewerb machen«. »Made in Germany« höre sich doch besser an, wenn es wirklich nur einen in Deutschland gebe.
Der Standort ATS Automation Tooling Systems Berlin gehörte viele Jahre zu Siemens. 1994 übernahm der kanadische Konzern ATS (4000 Mitarbeiter an 26 Standorten) den Geschäftsbereich »Spulenwickeltechnik« von Siemens. Da sich ATS nun wieder verstärkt auf seine Schwerpunkte Motorwickeltechnik, Automation und Montagetechnik konzentrieren will, konnte Wojtynia den Betrieb für Spulenwickeltechnik übernehmen.
Der Berliner Standort soll den Worten von Wojtynia zufolge erhalten bleiben und eng mit der Aumann GmbH in Espelkamp zusammenarbeiten. »Gleichzeitig ist aber auch ein interner Wettbewerb erwünscht.« Sowohl bewährte Technik und Arbeitsweisen als auch Strukturen soll der eine Standort vom anderen übernehmen. »In unserer Branche müssen wir im globalen Wettbewerb ständig besser werden - technisch wie auch in den Arbeitsprozessen. Nur so bleiben wir auf Dauer erfolgreich.«

Artikel vom 20.06.2006