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Glogoweker Kickerinnen
besiegen Varensell mit 6:1

Sportlicher Vergleich zwischen Deutschen und Polen

Rietberg (WB). »So muss gelebte Städtepartnerschaft aussehen.« Der stellvertretende Vorsitzende des Komitees zur Städtepartnerschaft Rietberg/Glogowek, Norbert Hüging, war rundum zufrieden. Der Besuch aus der polnischen Partnerkommune über das verlängerte Wochenende entwickelte sich zu einem vollen Erfolg.
Das Klosterdorf Varensell stand im Mittelpunkt dieses Treffens, denn: die schlesische Kleinstadt hatte ihre Fußballdamen an die Ems geschickt zum sportlichen Kräftemessen mit den Spielerinnen des SC Grün-Weiß wie auch zum freundschaftlichen Kennenlernen.
Keine der über 20 Aktiven ebenso wie ihre beiden Trainer aus Glogowek waren vorher schon einmal in Rietberg gewesen. Doch Sport verbindet und so war binnen kürzester Zeit nach der Ankunft das Eis gebrochen. Verständigungsschwierigkeiten lösten die mitgereisten Dolmetscher und zur Not gings auch in der Sprache mit Händen und Füßen. Richtig »Muffe« bekamen die Klosterdorfler angesichts der Ernsthaftigkeit, mit der die Oberglogauer Frauen die Vorbereitung des Fußballfreundschaftsspiels angingen. Eigentlich hatten die Vorstandsmitglieder des Rietberger Partnerschaftskomitees auch ein geselliges Programm vorbereitet, doch das musste hinten an stehen.
Statt stundenlangem Badespaß in der Gütersloher Welle erlaubten die Trainer mal gerade eine Stunde, um den Kräfteverschleiß in Grenzen zu halten. Und der samstägliche Stadt- und Einkaufsbummel in Paderborn fiel gänzlich dem gestrengen Betreuer-Rotstift zum Opfer. Stattdessen war ein Sondertraining angesetzt, bei dem die Varenseller schon einmal spionieren konnten, wie gut ihre Gegnerinnen sein würden. Was sie sahen, gefiel den Grün-Weißen nicht unbedingt, denn die Spielerinnen aus Glogowek machten ihrem Vorruhm alle Ehre. Immerhin spielen sie in Polen erfolgreich in der zweithöchsten Frauenliga. Zweimal 30 Minuten sollte die Freundschaftsbegegnung am Samstag Abend dauern, doch, das war den polnischen Trainern zu wenig, sie bestanden energisch auf den kompletten 90 Minuten. Was die Zuschauer auf dem Vereinsgelände an der Schulstraße dann verfolgen konnten, das war eine zwar nicht besonders spannende, dafür aber hochklassige Vorstellung der Damen auf beiden Seiten. Letztendlich verloren die Gastgeberinnen mit 1:6, was aber der Freundschaft keinen Abbruch tat. Kaum war der Schlusspfiff erklungen, lagen sich die Damen in den Armen, hakten sich unter, tanzten und sangen gemeinsam und ließen dutzende grün-weißer Ballons in den Himmel steigen. Zum Abschluss gab es eine große gemeinsame Party im Sportheim.

Artikel vom 21.06.2006