22.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mit der Kuh »Mimmi« ab
in den Ring zur Vorführung

Nadine und Jens Schlüter trainieren für Wettbewerb

Versmold-Loxten (hj). »Mimmi« geht ganz gelassen, hebt die Ohren und ist sehr aufmerksam: Die Kuh aus dem Stall von Rolf Schlüter aus Loxten befindet sich im Training. Schließlich tritt sie am Sonntag beim Jungzüchter-Vorführwettbewerb auf Kreisebene in Gütersloh auf - und wird geführt von Nadine Schlüter.

Die 18-jährige Tochter des Landwirts und der 16-jährige Sohn Jens trainieren ihre Kühe schon seit mehreren Wochen, denn sie wollen bei diesem Wettbewerb, der anlässlich der Veranstaltung »Tag der Landwirtschaft« in Gütersloh stattfindet, mit dabei sein. »Mimmi hat schon mal mitgemacht, sie kennt das«, sagt Nadine Schlüter. Die Gymnasiastin möchte später nichts mit Landwirtschaft machen. »Ich denke, ich werde BWL studieren, wenn ich das Abi schaffe«, sagt sie.
Jens könnte später den Hof vom Vater übernehmen. Seinen Realschulabschluss hat er seit vergangener Woche in der Tasche, jetzt hat er Ferien. Aus diesem Grund hat er etwas mehr Zeit zum Training.
»Da die Harmonie zwischen Tier und Vorführer bewertet wird, muss die Chemie stimmen«, weiß Rolf Schlüter aus Erfahrung. Knapp eine Stunde trainieren seine beiden Kinder jeden Tag auf dem Gelände des Hofes an der Kreuzstraße in Loxten. »Die Handhaltung muss passen, die Ohren des Tieres müssen stehen, es muss aufmerksam sein«, fasst Rolf Schlüter die Dinge zusammen, die die beiden Richter im Ring beeindrucken sollen. »Auch das gemeinsame Gehen in einer bestimmten Geschwindigkeit muss aufeinander abgestimmt sein«, ergänzt der Landwirt.
Beide Schlüter-Kinder haben schon einmal bei einem Vorführwettbewerb mitgemacht und den so genannten Reservepreis erhalten. Das entspricht etwa dem zweiten Platz. Auch die Kühe werden von den Richtern bewertet. »Das hat jedoch keine Auswirkung auf den Wettbewerb, sondern interessiert lediglich die Züchter«, weiß Rolf Schlüter.
Urkunden, Pokale und Sachpreise gibt es Sonntag zu gewinnen. 38 Teilnehmer haben sich bereits angemeldet. Bis dahin werden die Tiere besonders oft gewaschen und geschoren. »Einen besonderen Stall oder eine besondere Ernährung bekommen sie allerdings nicht. Das muss man nicht übertreiben«, sagt Schlüter.

Artikel vom 22.06.2006