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Neuen Bienenlehrpfad eingeweiht

Historisches zu sehen - Museumshof feiert 40. Geburtstag mit großem Festtag

Rahden (fel). Einen Geburtstag der besondern Art gab es am Sonntag in Rahden zu feiern: Die »Station der Erinnerung an die gute alte Zeit« wurde 40 Jahre alt; mit anderen Worten: Der Museumshof feierte 40-jähriges Bestehen. Auch wenn die »gute alte Zeit«, meist erst in unserer Reflexion schön wird, ist es doch wichtig, sich auf seine Vergangenheit zu besinnen, um frei in die Zukunft starten zu können.

In diesem Sinne freute sich Magdalene Kottenbrink gemeinsam mit vielen Freunden des Museumshofes einen schönen Festtag zu erleben. Nach einem Zitat von Friedensreich Hunderwasser »Wer die Vergangenheit nicht ehrt, hat keine Zukunft, wer die Wurzeln vernichtet, kann nicht wachsen«, gedachte die Leiterin der Einrichtung dem Aufbau und der Geschichte des Museumshofes in den vergangenen 40 Jahren.
Bürgermeister Bernd Hachmann und Landrat Wilhelm Krömer waren gekommen, um den Geburtstag des Museumshofs zu feiern. »Es ist wirklich etwas Besonderes, solch eine Attraktion in der Stadt zu haben«, betonte Hachmann. Landrat Krömer hob das große ehrenamtliche Engagement der Beteiligten hervor: »Man muss sich kontinuierlich engagieren, über eine ganze Zeit hinweg, so wie Magdalene Kottenbrink es immer getan hat! Dieses nicht nachlassende Engagement, natürlich auch der Heimatvereine, für den Museumshof ist nahezu beispiellos.«
In Text- und Bildzeugnissen dokumentiert wurde die Aufbauarbeit des Museumshofes durch Beiträge aus den Sammlungen der Heimatfreunde Pr. Ströhen. Im »Lütken Hus« stellte der Heimatverein Wehe eine Sammlung historischer Fotografien aus. Auch der Männergesangsverein »Liedertafel Rahden« und die DRK Kindertageseinrichtung aus Wehe waren vertreten, um das Eröffnungsprogramm der Jubiläumsfeier mitzugestalten.
Als neue Attraktion des Museumshofes wurde der Bienenlehrpfad eingeweiht und bereichert von nun an die Museumspädagogik. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung hat Hobbyimker Herbert Kummer diese Idee verwirklicht. Er führte am Sonntag als erstes Publikum die Weher Kindergartenkinder und deren Eltern auf dem Lehrpfad.
Weitere Attraktionen speziell für die Kinder gab es ab 13 Uhr beim Bastelprogramm unter dem Motto »Fachwerkhäuser und Mühlen aus Streichhölzern«.
Ein zentrales Element der Veranstaltungen war das handwerkliche Leben des vorletzten Jahrhunderts. In der gesamten Hofanlage konnten die Besucher die handwerklichen Arbeiten verfolgen, welche eine bäuerliche Familie um 1850 beherrschen musste. Korn dreschen und reinigen, Dachstroh herstellen, Flachs spinnen, Weben, Zigarrenmachen, Weißsticken, Stuhl- und Korbflechten, Strickeschlagen und Besenbinden sind nur einige der Tätigkeiten, die regelmäßig erledigt werden wollten. Die Mitglieder der Heimatvereine Sielhorst, Tonnenheide, Varl-Varlheide und Kleinendorf haben sich diese alten Künste zu eigen gemacht und führten sie den staunenden Besuchern geschickt vor.
Für das leibliche Wohl der Gäste war ausreichend mit Klütkensuppe, Kaffee und Kuchen gesorgt. Der Butter- und Obstkuchen sowie das Brot wurden frisch im historischen Backofen aus dem 16. Jahrhundert gebacken. Wie in den guten alten Zeiten konnten die Mahlzeiten draußen in geselligem Beisammensein eingenommen werden. Für musikalische Untermalung sorgten dabei das Akkordeonorchester »Cantulianer« aus Rahden und der Männergesangverein »Frohsinn« aus Kleinendorf. Altmodisches Tanzvergnügen gab es mit den »Lütgendörper Holzkenfrünne«.
Mit einer Kutschfahrt ließ so mancher Gast den Besuch ausklingen Der Museumshof, das perfekte Abbild eines Hofes von »anno dazumal« ist immer einen Besuch wert.

Artikel vom 20.06.2006