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Pium ein Meilenstein auf Weg nach Peking

Handbike: Marathon-Weltrekordlerin Andrea Eskau lässt den Männern keine Chance


Borgholzhausen (WB). Die Lebkuchenstadt Borgholzhausen ein Meilenstein auf dem Weg nach Peking? Aus der Sicht von Andrea Eskau ist das durchaus nicht zu hoch gegriffen: Die schnellste Handbikerin der Welt über die Marathonstrecke hängte beim Zehn-Meilen-Rennen in Pium alle Männer ab und ist offenbar voll im Plan, was die Qualifikation für die Paralympics 2008 angeht.
»Das war eine wichtige Trainingseinheit auf hohem Niveau. Wenn man in einem Rennen mit den Männern startet, muss man voll zur Sache gehen.« Die 35-Jährige Diplom-Psychologin bewies, dass ihr die schwere Strecke mit erheblichem Höhenunterschied bestens liegt und bestimmte von vornherein mit ihrem Teamkollegen Hartmut Goldapp (Bielefeld) das Tempo. Die Endzeit: 33:13 M in für die zehn Meilen. In zwei Wochen will sie bei den Europameisterschaften in Tschechien ihren eindrucksvollen Nimbus verteidigen: »Seit meiner Marathon-Weltbestzeit Ende Oktober in Frankfurt habe ich kein Rennen mehr verloren.« Danach gilt's bei den Weltmeisterschaften in Aigle (Schweiz): »Dort vorne dabei zu sein, wäre schon die halbe Miete für Peking«, freut sich Andrea Eskau auf das Duell mit Hauptkonkurrentin Dorothee Vieth.
Die frühere Triathletin, die aus Apolda in Thüringen stammt, ist seit einem Radunfall 1998 querschnittsgelähmt und hat mit dem Handbike wieder in den absoluten Leistungssport zurückgefunden: »Ich trainiere jeden Tag rund drei Stunden, noch intensiver natürlich in mehreren Trainingslagern. Vonder Uniklinik Freiburg werden wir sportmedizinisch betreut.« Und »nebenbei« bastelt sie noch an ihrer Doktorarbeit.

Artikel vom 19.06.2006