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Jürgen Kleine plant bis Finale

Fans schätzen kleinen Stadtpark als Austragungsort der Übertragung

Von Heiko Johanning
Versmold (WB). WM-Stimmung kann in Versmold nicht schöner als am Mittwoch Abend nach dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen sein. Nicht, dass die Fußballfans nach dem Sieg zufrieden sind, auch Jürgen Kleine ist es. »Es war ein tolles Ambiente, es waren alle begeistert und wir ziehen das jetzt durch bis zum Endspiel«, sagt der Unternehmer.

Knapp 1000 Besucher ließen am Mittwoch Abend den »kleinen Stadtpark« neben dem Rathaus erbeben. Als schließlich in der Verlängerung der Siegtreffer für das deutschen Team fiel, kannte die Begeisterung keine Grenzen. Auch anschließend floss das Bier in Strömen. »Die Umsätze der ersten beiden Abende liegen über den Erwartungen«, sagt Kleine im Gespräch mit dem VERSMOLDER ANZEIGER. Das sei auch am ersten Abend schon so gewesen. »Nur haben wir dann gesehen, dass wir etwas machen müssen und sind in den kleinen Stadtpark umgezogen.« Das hat die Wirkung nicht verfehlt, Kleine: »Es haben mich viele Leute darauf angesprochen, warum wir das nicht sofort gemacht haben. Aber meistens ist man hinterher schlauer als vorher«, sagt er.
Auch über das Achtelfinale hinaus plant Kleine jetzt mit Übertragungen auf der Großbildleinwand - und auch ohne deutsche Beteiligung bei der WM, falls es soweit kommen sollte. »Technik und Leinwand sind für vier Wochen gebucht, das heißt bis einschließlich Endspiel am 9. Juli«, informiert Kleine. Er habe festgestellt, dass das allgemeine Interesse an der Fußball-Weltmeisterschaft sehr hoch sei. »Die Leute schauen sich auch die Spiele der anderen Nationen gerne an«, weiß Kleine aus Erfahrung. Aus diesem Grund werde es weitere Übertragungen auf der Großbildleinwand geben, auch wenn Deutschland nicht mitspielen sollte.
Keine Probleme hat es nach Ansicht des Veranstalters bei den Kontrollen am Eingang gegeben. »Die Leute sind schon verständig, wenn ihnen gesagt wird, dass sie die von zu Hause mitgebrachten Flaschen nicht mitnehmen dürfen. Schließlich wollen wir die Getränke verkaufen.« So müssten hin und wieder Rucksäcke kontrolliert werden, wobei Polizei und Sicherheitsdienst bewusst Familien mit Kindern außen vor lassen. »Wir wollten nicht, dass Kinderwagen auch noch durchsucht werden«, sagt Kleine.
Dennoch könne man nicht zu 100 Prozent verhindern, dass etwas passiere. Am Mittwoch Abend nahmen Polizeibeamte einen Jugendlichen fest, der versucht hatte, in der Menschenmenge einen Feuerwerkskörper zu entzünden. Auch am Eingang hatte es eine Rangelei zwischen Sicherheitskräften und einem weiteren Jugendlichen gegeben. Der junge Mann wurde abgeführt.
»Der Mittwoch Abend war eine gelungene Veranstaltung für die Fußballfans, für uns als Veranstalter und für die vielen Leute, die einfach nur die Atmosphäre einfangen wollten«, resümiert Kleine. Nun hoffe er, dass es weitere solche friedliche und tolle Veranstaltungen gibt. Am nächsten Dienstag wird Deutschland gegen Ecuador antreten und um den Einzug ins Achtelfinale kicken. Sollte Deutschland verlieren oder Unentschieden spielen, spielt es als Gruppenzweiter am Sonntag, 25. Juni, um 17 Uhr in Stuttgart. Die andere Möglichkeit ist Jürgen Kleine allerdings lieber: Wird Deutschland Gruppenerster, muss die Mannschaft am Samstag, 24. Juni, um 17 Uhr in München antreten. »Das ist eigentlich ein idealer Tag und eine idealer Zeitpunkt für eine Übertragung im Freien«, freut sich Kleine - und hofft wieder auf viele Zuschauer.

Artikel vom 17.06.2006