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Saudi-Arabien ist »PAB-Weltmeister«

Beim Fußballturnier der Gesamtschule zählt Spaß am Spiel mehr als Tore


Werther (law). Ein schöneres Finale könnte man sich bei der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft auch nicht wünschen: Beim Spiel der Damenmannschaft des BV Werther gegen die Gäste aus Kenia am Mittwochabend gab es bei viel Spaß am Fußball nur Gewinner.
Zwei Mal 30 Minuten galt es im Freundschaftsspiel zu überstehen. Zwar zeigte das Team von BV-Trainer Matthias Nowak gleich in der ersten Viertelstunde, dass die Mädchen B-Jugend zurecht als Tabellenerster die Saison beendet hatte, doch auf das Gewinnen kam es überhaupt nicht an.
»Viele unserer Mädchen haben noch nie Fußball gespielt«, erzählt Benard Akama, einer der mitgereisten Lehrer aus dem Kibagare Good News Center in Kenia. Seit Anfang Juni sind sie »zu Gast bei Freunden«, nämlich in der PAB-Gesamtschule. »Die Idee zu dem Freundschaftsspiel kam während des Besuchs von Werner Schröder in Kenia«, blickt Lehrer Raimund Brockhoff zurück. Der Umweltberater besuchte dort eine Fabrik, in der Kleidung unter fairen Bedingungen hergestellt und verkauft werden (wir berichteten).
Während auf dem Kunstrasenplatz am Sportplatz Meyerfeld die Mädchen der B-Jugend gegen die Mädchen aus Kenia und Gesamtschülerinnen spielten, informierten am Gerätehaus Oberstufenschülerinnen über das »Kibagare Good News Center«. Außerdem boten sie T-Shirts, Hosen, Schals und Ketten an, die zu einem fairen Preis gekauft wurden.
Nur ein paar Minuten nach dem Ende der unterhaltsamen Partie unter der Leitung von Schiedsrichter Thomas Heidemann pfiff Matthias Nowak das große Finale der PAB-Weltmeisterschaft an. Neun Gesamtschul-Teams waren in den vergangenen Wochen als WM-Teilnehmerländer gegeneinander angetreten. Am Mittwoch standen die letzten vier Spiele auf dem Programm. Im ersten Halbfinale siegte Saudi-Arabien gegen Deutschland klar mit 26:1. Den Sieg doch noch aus der Hand gab die Schweiz gegen Trinidad und Tobago. Die Schweizer führten bereits mit 3:1 und verloren letztendlich doch noch mit 5:3. Weltmeister wurde in einem spannenden Finale Saudi-Arabien.
»Das Turnier war sehr gut für die Motivation und Kommunikation«, erzählt Jan Hegemann, Sozialarbeiter an der PAB-Gesamtschule. Knapp 120 Schüler der Klassen fünf bis neun trafen sich im offenen Angebot und spielten in gemischten Teams, so dass auch die noch jüngeren Schüler eine Chance auf den Sieg hatten.

Artikel vom 17.06.2006