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Pfarrer Ulrich Richter, Superintendentin Anke Schröder und Kirchmeister Walter Kley (v.l.) erinnern mit einer Steinplatte an den Namensgeber des neuen Gemeindezentrums.

Gemeindehaus
benannt nach
erstem Pfarrer

Feierliche Eröffnung in Hövelhof

Hövelhof (al). Mit einem zweitägigen Gemeindefest und einer feierlichen Einweihung übergab die evangelische Kirchengemeinde Hövelhof ihr neues Gemeindezentrum seiner Bestimmung. Nach rund 16 Monaten wurden damit die Bauarbeiten weitgehend abgeschlossen.

»Die Einweihung hat sich durch die lange Kälteperiode im Frühjahr um rund zehn Wochen verzögert«, erläuterte Pfarrer Ulrich Richter. In das 390 Quadratmeter große Gemeindehaus zwischen Kirche und Pfarrhaus investierte die evangelische Kirchengemeinde Hövelhof 780 000 Euro. 400 000 Euro stammen aus der Baukasse des Kirchenkreises Paderborn, 280 000 Euro erbrachte der Verkauf des Grundstücks und des ehemaligen Gemeindehauses An den Schmiedeteichen. Weitere 100 000 Euro wurden teils als Spende, teils innerhalb von rund 1500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden erbracht.
Fast auf den Tag genau vor 50 Jahren wurde im Jahr 1956 der Grundstein der Johanneskirche gelegt. Im Jahr 1976, vor fast exakt 30 Jahren erlangte die Kirchengemeinde Hövelhof ihre Eigenständigkeit. Bis dahin gehörte Hövelhof zur evangelischen Kirchengemeinde Schloß Neuhaus.
Das neue Gemeindehaus wird jede Woche von rund 200 Menschen genutzt. Vier Gruppenräume und ein großzügiges Foyer haben hier ihren Platz gefunden. Der Saal und das Foyer sind durch flexible Wände getrennt, so dass bei Bedarf ein großer Veranstaltungsraum geschaffen werden kann. Auch die Wand zwischen Gemeindehaus und Kirche kann bis auf die tragenden Säulen entfernt werden.
Die Superintendentin des Kirchenkreises Paderborn wies auf den Zusammenhalt der Hövelhofer hin. »Während der Bauzeit waren die Gemeindegruppen in vielen anderen Gebäuden untergebracht. Dies hat den Geist des Zusammenhalts gefördert«, betonte Anke Schröder. »Es hat natürlich auch kritische Töne gegeben. Aber wir brauchen Orte, die sichtbar machen, dass hier eine christliche Gemeinde lebt.« Pfarrer Ulrich Richter dankte den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern. Angefangen bei den Schützen und der Feuerwehr bis hin zu vielen engagierten Einzelpersonen war der Zusammenhalt riesig.
Im Rahmen einer Feierstunde erläuterte Kirchmeister Walter Kley die Gründe für den Neubau. »Es gab bereits 1968 mit dem Bezug des Pfarrhauses Pläne für ein Gemeindezentrum in unmittelbarer Nähe der Kirche. Diese wurden 1972 verworfen, als mit dem Gemeindehaus an den Schmiedeteichen schnell ein Gebäude zur Verfügung stand. Auf Dauer erwiesen sich die Räume allerdings als sehr beengt. Als dann gravierende Baumängel hinzu kamen, war es an der Zeit nach Alternativlösungen zu suchen.
In Grußworten stellten sowohl Landrat Manfred Müller als auch Bürgermeister Michael Berens die Besonderheit des Neubaus heraus. »Mit der Namensgebung Georg-Kranz-Haus wollen wir an den ersten Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde erinnern«, erklärte der frühere Pfarrer in der Sennegemeinde, Martin-Werner Litfinski. Georg Kranz war 1946 als Flüchtling in die Jägerkreuzsiedlung gekommen. Im April 1960 wurde er in Hövelhof zum Pfarrer ordiniert. »Als erstem Pfarrer der Gemeinde lag ihm die Seelsorge, aber auch die Gestaltung der Kirche besonders am Herzen«, erinnerte Martin-Werner Litfinski an das Wirken des Namensgebers, der 1993 in Hövelhof starb.

Artikel vom 19.06.2006