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Gymnasium am Markt verabschiedet seinen Abiturjahrgang 2006

Bünde (jp). Neun Jahre gymnasiale Oberstufe endeten am Samstag mit der feierlichen Übergabe der Abiturzeugnisse für 82 Schüler des Gymnasiums am Markt.

Nicht nur Schulleiter Bernhard Herrich gestaltete seine Abschiedsrede an die Abiturienten im Stadtgarten unter dem Thema »Im Wandel der Zeit«. Dass sich die Zeiten geändert haben, wurde so auch durch Redebeiträge der Schülervertretung deutlich. Keine charmanten Lobeshymnen auf die - in den meisten Fällen - 13 Jahre andauernde, und mit mehr oder weniger spielerischer Leichtigkeit gemeisterte Schulzeit, sondern eine durchaus kritische Rede, die sowohl Unzufriedenheiten als auch Fortschritte aufzeigte, wurde den Zuhörern präsentiert. So zeigte sich sowohl im Grußwort der Abiturientia, vorgetragen durch Andreas Klein und Tim Serowski, als auch im Redebeitrag der Schülersprecher Kyra Weil und Luc Ahlsdorf, dass am Marktgymnasium nicht nur Information in Wissen geformt wird, sondern auch Platz für Meinungsbildung und kritische Debatten bleibt, in denen Lehrer und Schüler nicht zwangsläufig auf einen Nenner kommen müssen.
»Das Abitur hat noch immer seine besondere Bedeutung, wenn sich auch Vieles im Laufe der letzten Jahre verändert hat und in den nächsten Jahren weiter verändern wird«, machte Schulleiter Herrich dem Abschlussjahrgang Mut. Aber nicht nur die Schattenseiten des Zeitenwandels beleuchtete Herrich in seiner Verabschiedungsrede. So zeigte er sich gerade in Zeiten, in denen der Individualität eine immer größere Rolle zukommt, über die Entwicklung der nun schon erwachsen gewordenen Schüler, begeistert. Herrich bemerkte erfreut, dass aus tobenden Kindern, die noch vor wenigen Jahren über den Schulhof jagten, Obertstufenschüler geworden sind, die mit einem selbstbewussten Auftreten der Schulleitung auch gerne Mal „Contra“ gegeben haben. Weiter lobte Herrich die professionellen und eigenverantwortlichen Lernvorbereitungen zur Abiturprüfung, die von vielen Schülern getroffen wurden. „In Erinnerung bleibt aber auch die immer wieder spannende Diskussion mit einem Ihrer Mitschüler, der sich intensiv für den demokratischen Wandel der Mitbestimmung einsetzt. Aber auch seine intensiven Äußerungen, als es darum ging, Lehrer für ein Intensiv- Repetitorium zu gewinnen, die in zentralen Fachbereichen ein halbes Jahr vor dem Abitur noch einmal Grundlagenwissen zusammentrugen.“ Lehrer und Schulleitung stimmten den Wiederholungskursen zu, schließlich gehe es laut Herrich darum, einen Entwicklungsprozess zu begleiten. Schule müsse sehr viel mehr leisten, als auf Prüfungen vorzubereiten. Oder in den Worten Friedrich Nietzsches ausgedrückt: »Wer von Grund auf Lehrer ist, nimmt alle Dinge nur in Bezug auf seine Schüler ernst - sogar sich selbst.« Ein besonderes Dankeschön richtete die Schulleitung an die Beratungslehrer Meyer-Schröder und Hawerkamp, die den Schülern während der stressigen Prüfungszeit mit Rat und Tat zur Seite standen. Nach Ausgabe der Abiturzeugnisse wurde einigen Schülern eine besondere Ehre zuteil. So wurden Andreas Klein (Chemie-Preis), Maren Feldkötter und Jens Peters (beide Physik-Preis), Stefanie Lange (Apollinaire-Preis), Anne Häseler (Paisley-Preis) und Falco Knaps (Sozial-Preis) für besondere Leistungen und soziales Engagement ausgezeichnet.

Artikel vom 19.06.2006