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Namik Acar der gefeierte Held

Fußball-Kreispokalfinale: Erkeln besiegt Brakel 5:3 nach Elfmeterkrimi

Von Michael Risse
Bad Driburg (WB). Namik Acar (35), Torhüter des TuS Erkeln, avancierte durch zwei Paraden im Elfmeterschießen zum Hauptdarsteller des Kreispokalfinales. Die Erkelner Bezirksligafußballer besiegten den Neu-Verbandsligisten SpVg. Brakel 5:3. Die Brandt-Elf agierte konzentriert, ging in Führung und verdiente sich das 1:1-Unentschieden nach 90 Minuten. Die Teams einigten sich auf ein Elfmeterschießen, in dem Acar zum gefeierten Held wurde.

Torhüter Namik Acar versuchte schon in Halbzeit eins wortgewaltig das Spiel zu lenken, war so energisch, dass sein Trainer Klaus Brandt um Ruhe bat. Nach dem Einlaufen mit Mini-Kickern und dem Abspielen der deutschen Nationalhymne sahen knapp 200 Zuschauer zwei gleichwertige Mannschaften. Erkeln nahm das Spiel ernster, den Brakelern fehlte der gewohnte Schwung. Der TuS Erkeln ging durch einen Schuss von Michael Puhl in Führung (13.).
Puhl hatte ein weiteres Tor auf dem Fuß, nachdem er sich gegen Riechmann und Tewes durchgesetzt hatte (23.). 60 Sekunden später marschierte der ehemalige Erkelner Waldemar Schmidt im Mittelfeld an Erkan Topal vorbei, passte zu Viktor Prib links in den Strafraum. Der gab in die Mitte und Alexander Schmidt brauchte nur noch zum 1:1 (24.) einschieben.
Michael Puhl, der zum sechsten Mal in Folge im Finale stand (drei Mal mit Höxter, drei Mal mit Erkeln), war flink und stets gefährlich. Brakels Stürmer Muhammed Bozkurt hatte nur eine gute Szene - einen Schuss aus 17 Metern - und verließ mit Oberschenkelproblemen das Feld. In Halbzeit zwei blieb Erkeln über Konter gefährlich. Es war eine Augenweide, wie Erdogan Acar seinen Gegenspieler am Strafraumeck austanzte und zu Bozo Ahmed weitergab, der jedoch am Keeper scheiterte (57.). Die SpVg. hatte zwei Torchancen. Nach einem Groppe-Pass schoss Alex Schmidt aus acht Metern drüber (63.), Sascha Alexander scheiterte kurz vor Ende per Kopf. Trainer Werner Koch sagte später: »Das sind Dinger, die du setzen musst.«
Beim Stand von 1:1 nach 90 Minuten forderten die Brakeler ein sofortiges Elfmeterschießen. Erkeln zögerte, stimmte aber zu. Teile des Publikums pfiffen.
Auf der Tribüne meinte Erkelns potenzieller Neuzugang Christian Multhaupt: »Als Spieler hätte ich weiter gemacht. Als Zuschauer ist es o.k, da gleich Brasilien läuft.« Edmund Wetzler, noch im Vorjahr bei der SpVg., meinte: »Gegen Mario Meiwes darf sich Erkeln nicht auf ein Elfmeterschießen einlassen.« Doch für den TuS waren Viktor Neumann, Mashud Nassery, Stefan Voits und Bayram Sener zielsicher. Bei Brakel trafen Alex Schmidt und Daniel Richter, ehe Namik Acar die Schüsse von Fabian Tewes und Mark Riechmann abwehrte.
Koch erklärte: »Das ist Nerven- und Glückssache. Beide Mannschaften waren ziemlich kaputt. Wir sogar mehr als Erkeln..« Zum Spiel davor sagte Koch »Das war heute nichts.« Brakels Vereinschef Helmut Briel bekundete: »Ich habe nicht mehr erwartet. Die Luft war raus. Erkeln hat verdient gewonnen.« Erkelns Spielertrainer Klaus Brandt betonte: »Heute haben wir es verstanden, die Defensivfehler, die wir die gesamte Saison hatten, nicht zu machen. Nur beim Gegentor haben wir gepennt. In der ersten Halbzeit waren wir sogar überlegen. Wir haben uns mindestens ein Unentschieden verdient. Wenn wir die ganze Saison so konzentriert und ordentlich gespielt hätten, wäre dieses Jahr einiges mehr möglich gewesen. Wir werden daran arbeiten, es in der kommenden Saison besser hinzukriegen.« Im Nethedorf beginnt schon am 30. Juni die Vorbereitung zur neuen Saison. Brandt: »Dieser Erfolg wird positiv dazu beitragen, den ein oder anderen Spieler doch noch zu überzeugen, zu uns zu kommen. Man kann dokumentieren, dass wir eine leistungsstarke Mannschaft haben. Einen Verbandsligisten schlägt man nicht mal eben so. «
TuS Erkeln: N.Acar - Topal, A.Ahmed, Voits, Brandt, J.Nassery, M.Nassery, B.Ahmed, E.Acar (86. Neumann), Sener, Puhl.
SpVg. Brakel: Meiwes - Groppe, Höppner (46. P.Kaiser), Richter, Tewes, Riechmann, A.Schmidt, W.Schmidt, Prib, Bozkurt (50. Alexander), Zimmermann (74. Foitzik).
Schiedsrichter: Matthias Thamm (SC Lauenförde) mit den Assistenten Adrian Cooper (SV Kollerbeck) und Andre Horstmann (FC Nieheim).

Artikel vom 15.06.2006