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Teurer Energiehunger

Gefräßigen Häusern halbe Kost(en) verordnen

Mit moderner Heiztechnik und alternativen Energieträgern müssen auch Altbauten nicht von gestern sein.Mit einer Wärmepumpe lassen sich die Heizkosten langfristig halbieren - und der Komfort verdoppeln.Foto: LBS
Sinnvoll ist es, den Energiebedarf des Hauses zunächst mit verbesserter Dämmung und Wärmedämmglas einzuschränken. Die Temperatur des Wassers, das in die Heizkörper gepumpt wird, kann dann wesentlich niedriger sein, oft reichen 40 statt 70 Grad. Erst der zweite Blick gilt der Heizungsanlage.
Am sparsamsten mit Öl oder Gas gehen so genannte Brennwertkessel um, die zusätzlich die Abgaswärme nutzen. Sie kosten etwa 6000 Euro. Der Schornsteinfeger sagt, welche Voraussetzungen die Abgas- und Abwasserleitungen erfüllen müssen. Eine Heizungsmodernisierung ist die beste Gelegenheit, die Sonne in die Energieversorgung des Hauses einzubeziehen. Sonnenkollektoren - nicht zu verwechseln mit Solarzellen zur Stromerzeugung - können im Sommerhalbjahr die Warmwasserbereitung praktisch vollständig übernehmen. Dadurch entfällt teurer Leerlauf des Heizkessels.
Alternative Energiekonzepte können noch mehr. Eine Erdwärmepumpe kostet samt Bohrung zwar mindestens 15 000 Euro, dafür ist der laufende Betrieb aber auch nur halb so teuer. Die strombetriebene Pumpe holt aus einer Kilowattstunde Elektrizität im günstigsten Fall mehr als vier Kilowatt-stunden Heizenergie heraus. Ab 12 000 Euro ist eine Holzpelletheizung zu haben. Mit ihr lassen sich die Heizkosten um mindestens 20 Prozent senken.
Noch in der Erprobungsphase sind Zukunftslösungen wie Mini-Blockheizkraftwerke, die neben Wärme auch Strom produzieren und damit die Energieträger noch besser nutzen. Auch die Brennstoffzelle, die aus Wasserstoff Strom erzeugt, lässt länger auf sich warten, als ursprünglich von der Industrie angekündigt.

Artikel vom 24.06.2006