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Blick in heimische Gärten

»Offenes Gartentor«: Von Rosen, Kakteen und Staudenbeeten

Lübbecke (sg). Im Rahmen des Programms »Das offene Gartentor 2006« werden auch in diesem Jahr wieder private Gärten präsentiert. Am vergangenen Samstag öffnete die Familie von der Recke ihr Tor für Interessierte.

Im Jahr 1820 ursprünglich als Barockgarten gestaltet, präsentiert sich der Grünbereich auf Gut Obernfelde, dem Anwesen der Familie von der Recke, inzwischen im Stil eines englischen Landschaftparks. Vor allem der alte Baumbestand ist in seiner Vielfältigkeit sehenswert.
Seit nunmehr 45 Jahren pflegen Elisabeth und Friedrich-Wilhelm von der Recke liebevoll ihren Park. Teile des Barockgartens sind hier und da noch zu erkennen. Dabei ist aus Teilen der einstigen Buchsbaumhecke, die etwa 180 Jahre alt ist, mittlerweile ein riesiger Busch geworden, der in einer Nische Platz für eine Hollywoodschaukel bietet.
Verschiedene Sitzgelegenheiten unter Bäumen und Büschen laden zum Verweilen ein. Auf dem großzügigen Areal bieten sie Inseln der Ruhe. Hier hat die Natur teilweise zur Gestaltung beigetragen. Einige der alten Ulmen sind Stürmen und der Ulmenkrankheit zum Opfer gefallen. Ein Hartriegelbusch ist inzwischen zum Baum gewachsen und derzeit über und über mit weißen kleinen Blüten bedeckt, die wie die Gischt eines Wasserfalls wirken. Die Replik einer aus Stein gehauenen Sonnenuhr auf einer Säule von 1728 zeigt immer noch zuverlässig die Zeit an.
Die großen Bäume im hinteren Teil bieten schattige Bereiche und muten wie kleine Wäldchen an. Hier sind unter anderem Rotbuchen, Platanen, Japanische Kiefern, Akazien und Maronen zu finden. Einige Bäume haben als Solitärpflanzen ihren Platz auf den großzügigen Rasenflächen gefunden. Etwas versteckt steht eine Dagidia, ein so genannter Taschentuchbaum, dessen weiße Scheinblüten wie zum Trocknen aufgehängte Taschentücher wirken. Passend zur Öffnung des Gartens zeigte er seine Blüten, die zum ersten Mal nach zehn Jahren erscheinen. Zwischen den Rhododendren ist ein kleiner Weg angelegt und hier verströmt auch der Jasmin seinen Duft. Vom Wäldchen aus gesehen bietet das sonnengelbe Wohngebäude mit den dunkelgrünen Fensterläden einen farbenfrohen Kontrast zum satten Grün der Rasenflächen. Direkt am Haus ranken Rosen und verschiedene Stauden und zeichnen einen weichen Kontrast. An verschiedenen Stellen präsentieren sich historische Rosen wie Graham Thomas, Abraham Darby und Constance Spray.

Artikel vom 14.06.2006