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Felix Willich spielte erstmals sein Stück »Rhapsody Nr 1«.

Ensemblespiel und Uraufführungen

Serenadenkonzert im CJD-Gymnasium: Solisten, Duos und Ensembles zeigen ihr Können

Versmold (mh). Es war kein gewöhnliches Serenadenkonzert, das die Besucher am Dienstagabend in der Pausenhalle des CJD-Gymnasiums zu hören bekamen. Denn neben den altbekannten Darbietungen von (begleiteten) Solisten und Duos traten diesmal auch verschiedene größere Ensembles der Orchesterschule und des musischen Zweiges, sowie der Christophorus-Kinderchor auf. Dazu gab es gleich zwei Uraufführungen.

Die beiden Klavierstücke wurden selbstverständlich von ihren Komponisten selbst gespielt: Der erst 15-jährige Daniel Vila São Marcos spielte sein »Paseo 2«, ein modernes Stück, das sehr düster wirkte, sodass die schwungvolleren, boogie-artigen Passagen, die auch jäh abbrachen, fast verbissen anmuteten.
Ebenso professionell und einfallsreich ist die vielschichtige »Rhapsody Nr 1« des 19-jährigen Felix Willich. Nicht zuletzt liege diese Qualität an ihrem Lehrer, erklärte Michael Lempik, Leiter der CJD-Orchesterschule, den Zuhörern, denn auch Thomas Bracht komponiere selbst und können so seinen Schülern sinnvolle Tipps geben.
Und noch ein für die Schüler komponiertes Stück wurde am Dienstag vorgeführt: Das »Spielstück für kleine Besetzung« von Hans-Werner Groß, Musiklehrer am Gymnasium. Gespielt wurde das Stück, das durch die Besetzung, vor allem durch Flöten, Gitarre und Trompete, an barocke Festmusik erinnerte, von den Instrumentalisten der musischen Klasse 6m unter der Leitung ihres Musiklehrers Hans-Ulrich Henning. Ebenso leitete dieser die Musiker der 5m, die eine von H. Schiffels arrangierte Instrumentalsuite präsentierten. »Eine Gruppenstunde haben die musischen Klassen in der Woche«, erzählte Hans-Ulrich Henning, »und die ist sozusagen die Vorhut für das Vororchester.« Das Vororchester wiederum bieten ganz jungen Orchestermusikern die Möglichkeit, Erfahrungen im Ensemblespiel zu sammeln, um anschließend in das »große« Schulorchester zu wechseln. Unter der Leitung Michael Lempiks machte das Vororchester mit vier Stücken - darunter der bekannte Radetzki-Marsch - den Anfang und bewies, dass es nicht nur professionell auftritt - man erhebt sich, wenn der Dirigent auftritt - sondern auch schon sehr selbstbewusst, sicher und sauber spielt.
Auch der Jugendkammerchor braucht sich um Nachwuchs keine Sorgen zu machen - denn es gibt einen starken Kinderchor. Unter der Leitung Hennings und der Begleitung von Anne Temmen-Bracht am Klavier und Tobias Mai am Schlagzeug sangen die Kinder die amüsante Kantate »Die Seefahrt nach Rio« und nutzten das gesamte Potential, das die Musik ihnen bot, selbstbewusst und voller Begeisterung aus.
Zudem gab es Flöten- und Harfenmusik. Lisa Borgmann spielte die Sonatine Nr. 2 von F. J. Nadermann, Jule Henser, auch an der Harfe, das traurig-mediterrane »Una Luz en el Mar« von A. R. Ortiz. Das Geschwisterpaar Magdalena und Jan Henryk Rentel spielte ein Duo für Flöte und Harfe, die »alten Hasen« Christina Floß und Nathanael Pohl präsentierten ein Flötenduo in h von R. Romberg.
Sologesang schließlich gab es ebenfalls: die Sopranistinnen Anna Börschmann und Jennifer Stratmann sangen das beeindruckende »ie Jesu« von A. Lloyd Webber und wurden dabei von Carlotta Caasmann am Klavier begleitet.

Artikel vom 17.06.2006