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Rückblick auf eine schöne Schulzeit

Lisa-Tetzner-Schule entlässt Abgänger - Wünsche für eine gute Lebensreise vom Schulleiter

Schloß Holte-Stukenbrock (kl). Wer sich bis heute gefragt hat, wer denn wohl die beliebteste Lehrerin der Lisa-Tetzner-Schule ist, der hat während der Entlassungsfeier am Montag Abend eine Antwort bekommen. Es kann nur Brigitte Jostameling sein, die von von ihrer Klasse 10A2 in den höchsten Tönen gelobt wurde. »Die Stunden mit Ihnen waren die schönsten«, schwärmten die Sprecherinnen der Klasse und, als ob das noch nicht genug wäre, folgte das schönste Kompliment, das man einer Lehrerin wohl machen kann: »Sie sind eine Lehrerin wie aus dem Bilderbuch!«

Eine dicker Strauß Blumen, ganz viele Umarmungen und natürlich auch einige tränenfeuchte Augen folgten dieser Laudatio. Wenn dies wohl auch der rührendste Moment war, so zog sich das emotionale Element doch durch die ganze Abschiedsfeier. Nicht verschwiegen werden darf, dass auch die übrigen Klassen- und Fachlehrer gute Noten, Blumen und andere Geschenke von ihren Schülern bekamen. Da wurden witzige Ereignisse aus der Schulzeit aufgegriffen, es gab natürlich auch die eine oder andere leise Kritik und symbolische Geschenke, die man als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen durfte. Beispielsweise eine Uhr für »Hildi«, wie die Abgänger Schulleiter Heinz Hildmann liebevoll nannten, weil der wohl immer so viel um die Ohren hat, dass er es - aus Schülerperspektive - häufig nicht pünktlich in den Unterricht schafft.
Auch Schülersprecher Christian Piccolo und seine Vertreterin, Dijandra Finke, bedankten sich bei der Lehrerschaft für »eine wunderschöne Zeit«. Sie lobten das Klima in der Schule, das von Vertrauen und Offenheit geprägt gewesen sei.
Schulleiter Heinz Hildmann verkniff sich in seiner Abschiedsrede bewusst die gut gemeinten Ratschläge und wartete stattdessen mit Wünschen auf, indem er das leben mit einer Reise verglich und einzelne mögliche Stationen bildhaft beleuchtete, in denen man Mut, Zuversicht oder Selbstvertrauen braucht.
In eine ähnliche Richtung ging die Ansprache von Klassenlehrer Jürgen Kirchner, der eine Unterrichtsstunde mit seiner Klasse Revue passieren ließ, in der das Gedicht »Stufen« von Hermann Hesse besprochen werden sollte. Er schilderte, wie die Schüler sich anfänglich mit dem für sie sperrigen Text schwer taten, dann aber doch in die dichterische Sprache hinein fanden und die Symbolkraft der Zeilen auf ihre persönliche Situation übertragen konnten. Fazit der Stunde: Wenn der Hermann Hesse besser und verständlicher schreiben würde, dann wäre das Gedicht gar nicht mal so schlecht.
Doch nicht nur fröhliche oder nachdenkliche Worte gabs, es wurde auch musikalisch zurück geblickt, beispielsweise mit drei Songs aus dem Musical »Sternenlicht Express«, das die Schule in einem Klassen-übergreifenden Projekt im vergangenen Jahr mit einem Riesenerfolg aufgeführt hatte. Bemerkenswert auch das Violinsolo von Boris Fast aus der 10A4 ganz zu Beginn der Feier, sowie weitere Gesangs- und Tanzdarbietungen von Abgangsschülern.
»Willen und Kraft zum Durchhalten« wünschte Elternpflegschaftsvorsitzender Claus Mikus den Abgängern. »Kopf hoch! Schaut nach vorne! Seid mutig und zuversichtlich! Wir alle haben Zukunft!« lautete das Motto des voran gegangenen ökumenischen Abschlussgottesdienstes.
110 Schüler hat die Lisa-Tetzner-Schule am Montag Abend entlassen, 105 aus den 10. Klassen, 75 davon mit Sekundarabschluss I, 17 mit Fachoberschulreife, 13 mit Fachoberschulreife mit Q-Vermerk zum Besuch der gymnasialen Oberstufe, 1 mit Abschlusszeugnis nach Klasse 9 sowie 5 aus den 9. Klassen.
24 Schüler haben eine Lehrstelle, 69 besuchen weiterführende Schulen, 2 das Gymnasium, 8 gehen an außerschulische Einrichtungen, 2 beginnen ein Praktikum, 5 werden das Berufsgrundschuljahr absolvieren.

Artikel vom 14.06.2006