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»Neue Ideen sind positiv«

Landrat Heuwinkel wehrt sich gegen SPD-Vorwürfe

Schlangen/Kreis Lippe (SZ). Empört hat Landrat Friedel Heuwinkel auf die Aussagen der lippischen SPD reagiert, die im Rahmen des Kreisparteitages der Sozialdemokraten am vergangenen Wochenende fielen (die SCHLÄNGER ZEITUNG berichtete am 13. Juni).

»Neue Ideen zu haben, um die regionale Entwicklung unseres Kreises nach vorne zu bringen, ist für mich erst mal etwas Positives«, so Heuwinkel in seiner ersten Reaktion. »Wenn die SPD mit der Innovationskraft der Kreisverwaltung nicht Schritt halten kann, ist das nicht mein Problem«, so Heuwinkel weiter. Dazu verweist der Landrat auf die vielen Projekte, die ihren Ausgangspunkt im Detmolder Kreishaus haben.
Erfolgreich abgeschlossen seien viele Projekte von der neuen Abfallwirtschaft mit stabilen Gebühren über das neue Finanzmanagement mit jährlichen Einsparungen von fünf Millionen Euro bis zur beispielhaft günstigen Erweiterung der Lipperlandhalle. In Kürze könnten auch die Projekte aus dem erstmalig vorgelegten »Masterplan Lippe« wie beispielsweise die Überlegungen zur Förderung erneuerbarer Energien Ergebnisse präsentieren. Vom Ýbloßen Geld ausgebenÜ könne daher keine Rede sein. Auch die Kreisumlage sprach er an: »In unserer Finanzpolitik können wir nicht so schlecht sein, sonst hätten wir nicht die drittniedrigste Kreisumlage in ganz NRW erreicht«, verweist der Landrat auf Ergebnisse. Gerade mit Blick auf die schwierige Finanzsituation der Gemeinden habe der Kreis Lippe mit dem einvernehmlichen Berechnungsmodell zur Kreisumlage stets den Dialog gesucht.
»Es ist für mich unerträglich, diese Leistungen meiner Mitarbeiter, die teilweise bis spät abends dieses Ergebnis möglich machen, durch solch unbedachte Äußerungen zu brüskieren«, erklärt der Chef im Kreishaus. Den Landrat für die wirtschaftliche Entwicklung in Lippe verantwortlich zu machen, ist für Heuwinkel nur ein Mittel oppositioneller Politik. »Wir haben mit unserer neu aufgestellten Wirtschaftsförderung und dem integrierten Bürger- und Unternehmerservice die Rahmenbedingungen für eine verlässliche und wirtschaftsnahe Verwaltung geschaffen«, so Heuwinkel weiter. Jetzt gelte es, diese Bedingungen durch eine günstige Entwicklung der Konjunktur auch in Arbeits- und Ausbildungsplätze umzumünzen.
Die Kreisverwaltung selbst habe in Sachen Ausbildung ihre Hausaufgaben gemacht, schließlich sei im Kreishaus trotz restriktiver Personalpolitik mit 87 Azubis noch nie soviel ausgebildet worden. Wenn der Kreis Lippe mit seiner Stiftung Standortsicherung und zusammen mit vielen Einzelinitiativen im Rahmen des Projekts »Jugend braucht Zukunft« jetzt für alle Schulabgänger ein Angebot schaffen könne, sei das eine überregional einmalige Leistung. Dass sich die SPD diesen Verdienst jetzt selbst zurechne, sei mehr als nur ein Witz. Aus Sicht des Landrats sei es außerdem mehr als unredlich, auch die Kreismitarbeiter in die politische Auseinandersetzung mit einzubeziehen. Heuwinkel appellierte an die Opposition, politische Diskussionen nicht auf dem Rücken der Kreis-Mitarbeiter auszutragen, sondern dort, wo sie hingehörten: in den Kreistag.

Artikel vom 14.06.2006