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Einzelhandel geht zu Grunde

Schniggendiller fürchtet Konkurrenz durch Baumarkt


Rietberg (mobl). Rietberg braucht einen Baumarkt. Das ist das Ergebnis des neuesten Einzelhandelsgutachtens, das André Lorenzen im Rat vorstellte. Diese Aussage ruft die Rietberger Facheinzelhändler auf den Plan. Nach Johannes Lefeld (das WB berichtete) meldet sich jetzt auch Gärtnermeister Johannes Schniggendiller mit kritischen Anmerkungen zu Wort.
Als möglichen Standort für die Ansiedlung eines Baumarktes oder Gartencenters empfahl André Lorenzen erneut die Schnittstelle von Delbrücker Straße, Industriestraße und B 64. Hier sei die Verkehrssituation positiv, zudem sei kein Kaufkraftverlust für bestehende Gewerbebetriebe zu befürchten.
Das sehen die Rietberger Facheinzelhändler offenbar anders. »Wir brauchen keinen Baumarkt«, hatte Johannes Lefeld vom gleichnamigen Werkzeughandel schon vor Wochen gegenüber dem WESTFALEN-BLATT erklärt. Jetzt bekommt er Unterstützung von Johannes Schniggendiller. »Ich habe keine Erklärung für die Ergebnisse des Gutachters, die Ergebnisse lassen sich aber auch nicht von der Hand weisen. Ich möchte da aber den mahnenden Finger heben, denn wenn ein Baumarkt kommt, dann wird so manch heimischer Fachhändler daran zu Grunde gehen.« Die Rietberger müssten sich bewusst werden, wo sie einkaufen: »Sie sichern mit ihrem Geld auch die Arbeits- und Ausbildungsplätze hier vor Ort. Wir haben Fachkräfte, die sich ständig weiterbilden und entsprechend entlohnt werden müssen. Wir befinden uns ohnehin schon im Wettbewerb mit Anbietern in Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Delbrück und Lippstadt, haben in unserem Umfeld also schon eine relativ hohe Marktdichte. Ich glaube auch nicht, dass wir preislich so viel höher liegen als Gartencenter oder Baumärkte. Die haben ein, zwei Lockangebote, alle anderen Preise sind meist mit unseren vergleichbar«, so Schniggendiller.

Artikel vom 15.06.2006