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Bürgerstiftung
fürs Gemeinwohl

Ratssitz kostet mindestens 25 000 Euro

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Sie wollen noch nicht genannt werden, es liegen aber schon 400 000 Euro auf dem Konto: Finanzstarke Rheda-Wiedenbrücker haben eine Bürgerstiftung gegründet - eine »Institution zur Förderung gemeinwohlorientierter Zwecke und zur Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements«.

Unter anderem in den Bereichen Bildung und Erziehung, Gesundheitswesen, Heimatpflege, Jugend und Senioren, Sport, Umwelt- und Naturschutz sollen Projekte - aus den Zinserträgen der Stiftung - gefördert, initiiert und organisiert werden.
Der Stiftungsrat besteht aus den Gründungsstiftern und späteren Zustiftern - freilich muss, wer hier ein Wörtchen mitreden will, mindestens 25 000 Euro locker machen. Der Stifterrat wählt den Vorstand der Stiftung, an den wiederum die Förderanträge gestellt werden und der die Geschäftsführung der Institution einrichtet. Dann gibt es noch das 12-köpfige Kuratorium (drei Mitglieder werden vom Stadtrat entsandt), das über die Vergabe der Mittel berät. Wer hier mitmachen möchte, hat sich durch Fachwissen und bürgerschaftliches Engagement besonders qualifiziert.
Die Idee der Bürgerstiftung kam bei den Rheda-Wiedenbrücker Parlamentariern so gut an, dass sie im Rahmen des Haupt- und Finanzausschusses einstimmig beschlossen, die Institution mit 50 000 Euro zu unterstützen. Womit die Stadt zu den Gründungsstiftern zählt. Im Stiftungsrat hat Rheda-Wiedenbrück also einen Sitz, auf dem Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe Platz nimmt. Anfangs soll das Rathaus »Verwaltungszentrum« der Stiftung sein.
Und: Jedermann kann zustiften, wie es heißt. Kleinspender werden wohl mit einer Plakette oder Anstecknadel ihr Engagement dokumentieren können und so ihre Verbundenheit zur Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück zeigen.

Artikel vom 14.06.2006