13.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sozial-Oscar setzt Zeichen
für behinderte Menschen

Firmen können bis 15. August vorgeschlagen werden

Kreis Gütersloh (fb). Der Kreis Gütersloh und die Gütersloher Stiftung für Psychisch Kranke und Geistig Behinderte möchte auch in diesem Jahr wieder ihren Sozial-Oscar an eine Firma aus dem Kreis Gütersloh zur Förderung von Arbeitsverhältnissen schwerbehinderter Menschen überreichen. Nach den Firmen Ulrich Krampe (Langenberg), Alulux, Nüßing (beide Verl) und Timken aus Halle soll im November die fünfte Firma diese mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung bekommen.

Dr. Ulrich Kemper, Vorsitzender der Gütersloher Stiftung und Chefarzt an der Westfälischen Klinik, machte in einem Pressegespräch die Wichtigkeit des Sozial-Oscars noch einmal deutlich. Gerade in der heutigen Zeit, in der man immer weniger direkten Kontakt zu anderen Menschen habe, weil es übers Internet einfacher gehe oder bei der Bank kein Berater, sondern ein Automat stehe, sei es für die psychisch Kranken sehr wichtig, eine Aufgabe zu haben und auch mal mit anderen Menschen reden zu können. Die Arbeit habe eine besondere Bedeutung für behinderte Menschen
Schirmherrin Karin Miele sagte: »Ich sehe immer, wie stolz die Menschen sind, wenn sie eine Arbeit haben.« Das Ziel der Stiftung sei es, anderen Firmen zu zeigen, dass es möglich sei, auch behinderten Menschen eine Chance auf einen Arbeitsplatz zu geben und somit die langfristige Versorgung der Betroffenen zu sichern. Auch der Kreis Gütersloh unterstütze den Sozial-Oscar, wo er nur könne. Landrat Sven-Georg Adenauer und Judith Schmitz von der Abteilung Soziales im Kreis Gütersloh stellten heraus: »Wir wollen nicht mit dem Finger drohen, sondern zeigen, dass es möglich ist und viele behinderte Menschen trotz ihres Handicaps in der Lage sind, zu arbeiten.«
Die Preisgelder werden von den Firmen häufig wieder dafür genutzt, in ihren Betrieben psychisch Kranke einzustellen. Bis zum 15. August können von jedermann Firmen, die sich in ihrem Unternehmen für behinderte Menschen einsetzten, bei der Gütersloher Stiftung für psychisch Kranke vorgeschlagen werden. »Dabei kommt es nicht auf die Größe des Unternehmens an, auch der kleine Laden um die Ecke kann vorgeschlagen werden«, so Dr. Ulrich Kemper.
Hier reicht auch schon eine kurze Information an die Stiftung mit dem Namen und der Adresse der Firma. Anschließend wird ein Teil der Jury die Firmen besuchen und anhand eines Fragenkatalogs bewerten, um dann den 1999 ins Leben gerufenen Oscar zu verleihen.

Artikel vom 13.06.2006