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Die Lebensbedingungen verbessern

Delbrücker Gemeindekonferenz mit vielen Ideen für Jugend und Familie


Delbrück (kro). Zu einem Austausch im großen Kreis kamen jetzt die Mitwirkenden in der Gemeindekonferenz der Stadt Delbrück im Hagedorn-Forum zusammen. Seit ihrer konstituierenden Sitzung im Januar hatten sich die knapp 50 engagierten Haupt- und Ehrenamtlichen in vier Arbeitskreisen mit den Themen Jugendarbeitslosigkeit, Migration/Integration, Jugend und Familie beschäftigt und erste Ideen dazu entwickelt, wie sich die Lebensbedingungen vor Ort noch weiter verbessern lassen.
Für den Arbeitskreis »Jugendarbeitslosigkeit« sprach Dr. Erich Jacobi über erste konkrete Ergebnisse und geplante Maßnahmen. An erster Stelle steht dabei die Gründung einer eigenen Leiharbeitsfirma in der Rechtsform einer GmbH unter dem Dach des Stadtverbandes für Heimatpflege. Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (ARGE) im Kreis Paderborn hat finanzielle Unterstützung zugesagt. In einem nächsten Schritt sollen Delbrücker Firmen für die Zusammenarbeit geworben werden. Die Gemeindekonferenz setzt dafür auch auf die erstklassigen Kontakte von Bürgermeister Robert Oelsmeier zur Wirtschaft.
Ausgerichtet ist diese Maßnahme auf alle Arbeitswilligen unter 25 Jahren ohne Schulabschluss oder Ausbildung, die mindestens ein Jahr lang arbeitslos sind. Zusätzlich zur Beschäftigung soll auch eine sozialpädagogische Betreuung geboten werden.
Der Arbeitskreis »Migration/Integration« hat sich bisher schwerpunktmäßig den zugewanderten Ausländern gewidmet. Deren Bedürfnisse sollen in Kürze durch eine Befragung festgestellt werden. Interessiert sind die Mitwirkenden um Martina Brockmann unter anderem daran, ob die Delbrücker Neubürger die Sprachförderung als ausreichend erachten, bestehende Beratungsangebote nutzen und heimischen Vereinen angehören. Erste Kontakte zu den russischen und aramäischen Gemeinden sind schon geknüpft und sollen unter Mitarbeit von Pastor Semun Demir weiter gestärkt werden. Für 17. März 2007 ist ein »Tag der Nationalitäten« geplant.
Konkrete Ideen legte auch Andreas Kuhlmann im Namen des Arbeitskreises »Jugend« vor. So soll am 4. November unter aktiver Beteiligung der Delbrücker Schulen eine »Jugendzukunftskonferenz« veranstaltet werden. Auch bei diesem Projekt soll es unter anderem darum gehen, mehr über Interessen und Wünsche der Heranwachsenden zu erfahren. Außerdem sollen sich interessierte Lehrer und Lehrerinnen im Herbst zum Thema »Jungenerziehung« fortbilden können.
Die Aufgabe, Familien in ihrer Erziehungsaufgabe zu unterstützen und zu entlasten, hat sich der Arbeitskreis »Familie« mit Sprecherin Rita Köllner gestellt und dafür die Themen Betreuung, Familienbildung und -erholung sowie wirtschaftliche Hilfen vorne an gestellt. Beabsichtigt ist unter anderem, bestehende Angebote in diesen Bereichen bekannter zu machen und den Austausch der dahinter stehenden Einrichtungen zu fördern. Zur Stärkung der Elternkompetenz sind auch künftig Kurse und Vorträge angedacht. Zudem sind die Engagierten guter Dinge, am 6. Mai 2007 auf Initiative von Landrat Manfred Müller zum ersten Kreisfamilientag nach Delbrück einladen zu dürfen.
Für die gute Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt und Leiter Hermann Hutsch bedankte sich Reinhard Schulte als Sprecher der Gemeindekonferenz am Ende des Treffens auch im Namen seiner Stellvertreterin Betty Stroop.

Artikel vom 19.06.2006