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Fachhändler müssen
sich Nischen suchen

»Politik hat auf der ganzen Linie versagt«

Paderborn (ka). Der klassische Fachhändler ist ein aussterbendes Modell. »Bis 2015«, so die Prognose von Michael Schidlack (BBE Unternehmensberatung, Köln) gestern bei der Delegiertenversammlung des Einzelhandelsverbandes OWL im Rathaus Paderborn, »wird sich die Zahl der Facheinzelhändler noch einmal halbieren.«

Schidlack sieht die Überlebensstrategie des Handels in einer Kombination von Dienstleister und Servicestelle, Erlebniseinkauf und Discounter. Und: »Wer es schafft, sich auf Marken und den gehobenen Bereich zu konzentrieren oder sich gar selbst als Marke zu vermarkten, hat gute Chancen.«
Die größten Zuwachsraten hätten Discounter, Teleshopper und E-Commerce-Unternehmen sowie die eigentlichen »Nicht-Händler« (Firmen-Direktvertrieb). Senioren und Singles seien interessante Zielgruppen. Sie wollen Bequemlichkeit, Parkplätze vor der Tür, Gesundheit und Wellness sowie ein Höchstmaß an Dienstleistungen. »An diesen Schnittstellen muss der Handel ansetzen.«
Ferdinand Klingenthal, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes OWL, rechnete in seiner Ansprache ab mit der Unfähigkeit der Politik, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen für die Wirtschaft und die Menschen in diesem Lande. In der Frage der Jugendarbeitslosigkeit werde mit großer Gemeinheit auf die Unternehmer gezeigt. »Ich verbitte mir das!«, wetterte Klingenthal. (Ausführlicher Bericht folgt)

Artikel vom 14.06.2006