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Spenden für Museum
fließen nur spärlich

Förderverein will mehr Werbung machen

Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Dem Förderverein des Märchenmuseums fehlt jede Menge Geld. Genau 488 000 Euro. Das ist die Summe, die über einen Stiftungsfonds angelegt werden muss, damit die benötigten Zinsen in Höhe von 17 500 zusammenkommen. Das sind die Betriebskosten, für die der Förderverein aufkommen soll.

Als das Märchenmuseum geschlossen werden sollte, schlugen die Wellen der Empörung hoch. Nun ist der Sturm wieder abgeebbt - und mit ihm auch das Aufkommen an Spenden für den Erhalt der kulturellen Einrichtung am Kurpark. »Dass es nicht einfach werden würde, war uns schon klar. Deshalb müssen wir jetzt wieder laut die Werbetrommel rühren«, sagte Anette Gohlke vom Förderverein. Zwar kämen immer mal wieder Beträge in die Spendenkasse, so zwischen zehn und 1 000 Euro. »Aber es reicht hinten und vorne nicht«, so Gohlke.
Um so größer sei die Freude, wenn dann zum Beispiel - wie neulich geschehen - eine Besuchergruppe den Hut herumgehen ließe. Spanische Touristen hatten das Märchenmuseum besucht und waren begeistert. Als sie dann von der Situation hörten, haben alle ihr Portemonnaie gezückt und 100 Euro wurden gesammelt. »So eine Unterstützung rührt uns sehr. Auch wenn jemand sein Sparschwein schlachtet und uns so krumme Beträge wie 15,40 Euro überweist, das ist toll«, berichtet die Märchenerzählerin. Viele würden zudem erst bei Sonderveranstaltungen darauf aufmerksam, dass die Zukunft des Museums nur mit Hilfe der finanziellen Unterstützung gesichert werden könne.
Deshalb organisiert der Förderverein auch Events wie die Nacht des Erzählens am 21. Juni auf dem Museumshof. Ab 19.30 Uhr erzählen Mitglieder des Erzählkreises Märchen, Sagen, Legenden, Schwänke und andere Geschich-ten aus aller Welt. Die musikalische Umrahmung des Abends liegt bei Karl-Heinz Terbeck, der Volkslieder auf seinem Akkordeon spielen wird. Er ist Mitglied der Mühlengruppe des Museumshofes.
Einen Zuschuss für den Stiftungsfonds erhoffen sich die 170 Mitglieder des Fördervereins von überregionalen Verbänden. So gibt es die Kulturstiftung NRW, die mit hohen Beträgen förderungswürdige Einrichtungen unterstützt. Die Entscheidung, wer das Geld in diesem Jahr bekommen wird, steht noch aus. »Wir sind guten Mutes«, sagte Anette Gohlke.
Die bauliche Umgestaltung im Märchenmuseum, um die Brandschutz-Anforderungen zu erfüllen, soll auf jeden Fall noch in diesem Jahr beginnen. Für die Sommerferien sollen Termine mit den Handwerkern vereinbart werden.

Artikel vom 13.06.2006