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Grüne fordern
Konsequenzen

Aufklärung über MARTa-Mehrkosten

Herford (HK/pjs). Auf ein mangelhaftes Projektmanagement in der Errichtungsphase sind nach Einschätzung der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen die geschätzten 1,5 Mio. Euro Mehrkosten im MARTa-Investitionsbudget im wesentlichen zurückzuführen - ebenso wie die bereits vor eineinhalb Jahren genehmigten Mehrkosten in Höhe von 3,8 Mio. Euro.

In einer Stellungnahme fordern die Grünen nun vom Bürgermeister und den Geschäftsführern der beteiligten städtischen Unternehmen »eine zügige und lückenlose Aufklärung des genauen Ausmaßes und der Ursachen der erneuten Mehrkosten«.
»Dabei muss auch Klarheit über die nach der letzten Abrechnung Ende 2004 neu entstandenen Mehrkosten erreicht werden«, heißt es in einer von Fraktionschef Herbert Even unterzeichneten Stellungnahme. Im Ergebnis sei eine zeitnahe Schlussabrechnung vorzulegen, aus der die genauen Investitionskosten des MARTa und ihre Aufteilung auf die einzelnen Kostenbereiche transparent werden. Zugleich solle eine zügige, aber auch verantwortungsgerechte Einigung zwischen allen Beteiligten in Hinblick auf einen konstruktiven Abschluss des Projektes in baulicher und finanzieller Hinsicht erreicht werden.
Äußerst kritisch sei die Tatsache zu bewerten, dass die erheblichen Überschreitungen des MARTa-Budgets (2005: ca. 25 Prozent; 2006: möglicherweise bis zu 50 Prozent) von der Geschäftsführung erst gegen Mitte des Jahres 2006 bemerkt und den zuständigen Gremien bekannt gegeben wurden.
Even weiter: »Hierfür trägt nicht zuletzt auch der Bürgermeister als maßgeblicher Repräsentant des Gesamtkonzerns Stadt eine wesentliche Mitverantwortung. In Anbetracht dieser unzweifelhaften Schwächen des bisherigen Kostenmanagements sind personelle Konsequenzen erforderlich. Denn es stehen äußerst schwierige Aufgaben bevor - so die Platzierung des MARTa in der nationalen und internationalen Kulturszene, die Gewinnung überregionaler Sponsoren sowie eine Verbreiterung des Trägerkreises aus der Privatwirtschaft. Einer künftigen kaufmännischen und wirtschaftsbezogenen Geschäftsführung kommt dabei - in Verbindung mit dem künstlerischen Direktor Jan Hoet - eine zentrale Rolle zu. Mit ihr kann dann zugleich auch eine Einhaltung des vom Rat für die Zukunft neu fest zu legenden Budgets sicher gestellt werden.«
Auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen des MARTa und auch anderer vergleichbarer Projekte müsse das künftige künstlerische und wirtschaftsbezogene Profil dieses Projektes weiter entwickelt werden: »Dies sollte in einem offenen Dialog zwischen künstlerischer und wirtschaftlicher Leitung des MARTa, Rat und Verwaltung der Stadt Herford, den privaten Gesellschaftern des MARTa und der gesamten interessierten Öffentlichkeit erfolgen.«

Artikel vom 14.06.2006