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Schmökern in 500 Büchern

72 Kinder sind bereits im Leseclub angemeldet


Löhne-Gohfeld (fb). Die Idee war schon länger da, die konkrete Planung begann im Februar des Jahres. »Nach den Osterferien ist der Leseclub dann gestartet«, sagt Simone Schendel, Referendarin an der Grundschule Gohfeld, stolz. Sie hat das Projekt initiiert, hat mit Lehrern und Eltern gesprochen, Bücher organisiert und sich um den passenden Raum gekümmert. »Ich war und bin Mädchen für alles«, sagt sie lachend. Ohne die Unterstützung der anderen sei das alles nicht realisierbar.
72 Kinder sind mittlerweile im Leseclub angemeldet und in sieben Gruppen aufgeteilt. Einmal wöchentlich haben sie Lesestunde. Dann geht es in den Leseraum, wo rund 500 Bücher darauf warten, gelesen zu werden. Es wird gebastelt, gemalt, es werden Geschichten vorgelesen und Bücher vorgestellt. Je nach Lust und Laune. »Die Kinder sollen Spaß haben«, betont Schendel. Betreut werden die Lesestunden von einigen Eltern.« Am Anfang habe ich die Stunden begleitet, nun funktioniert es auch ganz fabelhaft ohne mich«, sagt die 26-Jährige. Sie begleitet und dokumentiert den Verlauf des Projekts in ihrer Examensarbeit.
»In den Zeiten von IGLU und Pisa nimmt das Lesen natürlich einen besonderen Stellenwert ein«, erklärt Schendel die Zielsetzung des Projektes. »Es geht darum, Kinder zum eigenständigen Lesen zu animieren und ihnen Möglichkeiten zu zeigen, nach ihren Interessen mit Büchern umzugehen.«
Dass das Projekt Erfolg hat, zeigt die positive Resonanz. »Einige Kinder haben Lieblingsbücher für sich entdeckt, andere leihen sich Bücher aus oder führen Lesetagebuch«, erzählt Simone Schendel. Am wichtigsten sei es, dass die Kinder gerne in den Leseclub kommen. So wie die achtjährige Leonie. »Mir macht der Leseclub wirklich Spaß«, sagt sie. »Am meisten mag ich Bücher mit Kurzgeschichten.« Johanna, ebenfalls acht Jahre, findet die Buchvorstellungen gut. »Das ist lustig, wenn jeder sein Lieblingsbuch präsentiert«, sagt sie.
Finanziert wurde der Leseclub sowohl mit Mitteln der Stiftung Lesen, die ähnliche Projekte auch an anderen Schulen fördert, aber auch durch Spenden des Fördervereins der Schule sowie von einigen Eltern. Die Stiftung Lesen hat außerdem Buchspenden und Informationsmaterial zur Verfügung gestellt. »Ich könnte mir vorstellen, dass der Leseclub eine Institution an der Schule wird«, sagt Schendel.

Artikel vom 13.06.2006