13.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Viel Lob für neue
NS-Gedenkstätte

Vertreter aus ganz NRW im Rathaus


Herford (bex). Die Gedenkstätte im Rathaus-Zellentrakt sei als lebendiger Ort der Demokratie vorbildlich, lobte Bürgermeister Bruno Wollbrink. Als Lernort sei das ehemalige Kellergefängnis unverzichtbar, betonte Landrätin Lieselore Curländer. Und auch die Vertreter anderer Gedenkstätten aus allen Teilen NRWs lobten Konzept und Zusammenarbeit des federführenden Kuratoriums und der Verwaltung. Bei der gestrigen Sitzung des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten in NRW im Rathaus wurde aber ebenso deutlich, dass mit der Eröffnung der Herforder Gedenkstätte vor einem Jahr erst ein Anfang gemacht worden war.
»Wir wollen die Einrichtung als Bildungs-Institution mit überregionaler Bedeutung etablieren«, erklärte Gastgeberin und Kuratoriumsvorsitzende Jutta Heckmanns. Auf diesem Weg kann der Erfahrungsaustausch mit etablierten Orten der Erinnerung behilflich sein. Auch deshalb hatte das Kuratorium, mit seiner Gedenkstätte das 24. und jüngste Mitglied im des 1993 gegründeten Arbeitskreises, eingeladen. Vertreter von Gedenkstätten aus Köln, Wuppertal, Münster, Krefeld und Siegen waren zu der drei bis viermal jährlich stattfindenden Arbeitstagung nach Herford gekommen.
Dabei verwies Arbeitskreis-Vorsitzender Dr. Werner Jung (Köln) auf den entscheidenden Schritt, der eine Gedenkstätte langfristig etabliere: »Initiiert und getragen wird eine solche Einrichtung zunächst vom bürgerschaftlichen Engagement. Auf lange Sicht bedarf es aber auch der Unterstützung der öffentlichen Hand.« Jutta Heckmanns konkretisierte dies mit dem Wunsch nach hauptamtlicher pädagogischer Betreuung der zumeist jugendlichen Besucher. Immerhin haben bereits 2200 Interessierte, davon 1500 Schüler, den Zellentrakt besichtigt. Wollbrink zeigte Verständnis für das Bemühen, verwies gleichzeitig auf die angespannte Haushaltslage.

Artikel vom 13.06.2006