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Schöne alte
Tradition
lebt auf

Teppich aus Blumen


Scharmede (gu). Morgensonne für eine alte katholische Tradition: In aller Herrgottsfrühe pilgerten jetzt Kommunionkinder, Ministranten, gläubige Frauen und Männer in den Küferweg im Schatten der Scharmeder Pfarrkirche St. Petrus und Paulus. Dort blühte in den ersten Morgenstunden ein fast 200 Meter langer und knapp zwei Meter breiter Blumenteppich für die vorgezogene Fronleichnamsprozession auf - ein prächtiges Gotteslob in der Blumensprache.
Mit dem Blumenteppich hat die Scharmeder Pfarrgemeinde eine alte Fronleichnamstradition wieder aufleben lassen. Im Jahr des 100. Kirchweihfestes, das am 20. August gefeiert wird, hat der Sachausschuss Kirchweih diese Idee aufgegriffen und die Menschen mobilisiert. Viele fleißige Hände legten in aller Frühe frische Blumen aus und ließen christliche Motive, Monstranzen und Friedenszeichen in ganzer Blumenpracht erstrahlen.
Das Rezept für den duftenden Parcours steuerten ältere Frauen wie Agatha Kirchhoff und Anneliese Jäger aus eigener Erfahrung in alten Zeiten bei: Farnkraut als Einfassung, feines Sägemehl als Füllstoff oder Hintergrund und Blütenpracht aus Feld, Flur und heimischen Gärten. Verschiedene Gruppen fanden zusammen und ließem ihrer Phantasie freien Lauf. Wie von selbst wuchs der meterlange Parcour auf die Länge der gesperrten Stichstraße an, die letzten frischen Blumen fanden pünktlich zum Beginn des Hochamtes ihren Platz. Domkapitular und Pastor Professor Dr. Rüdiger Althaus, der auch Präses der Schützenruderschaft Scharmede ist, drehte noch eine kleine Fahrradrunde vor Messbeginn am Blumenteppich vorbei und war glücklich über das Bild der Gläubigen, die Hand in Hand zusammen arbeiteten.

Artikel vom 13.06.2006