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Wenn das
Kind viel
zu dick ist

Essen und bewegen

Von Rüdiger Kache
Paderborn (WV). Die Alarmklingel läutet: Deutsche Kinder sind zu dick - und es werden von Jahr zu Jahr mehr. »Besser essen - mehr bewegen« lautet das beste Rezept.

Und da setzten die Paderborner Ernährungs- und Sportwissenschaftler im Uni-Departement Sport & Gesundheit jetzt eine breit angelegte Aufklärungskampagne in Bewegung. Kinderärzte, Repräsentanten von Kliniken, Sportvereinen, Stadt und Kreis trafen sich gestern in der Uni, um Ziele und Maßnahmen abzustecken. Die auf drei Jahre angelegte Aktion wird mit rund 700 00 Euro gefördert vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Die statistischen Zahlen aus dem Kreis Paderborn sind alarmierend. Von 3500 untersuchten Kindern der dritten Grundschulklassen hatten 1997 rund 17 Prozent Übergewicht, sechs davon litten unter Fettsucht (Adipositas). Im vergangenen Schuljahr kletterte die Zahl auf 30 Prozent übergewichtige und 15,5 Prozent fettleibige Kinder.
Prof Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider (Sportwissenschaftler) und Prof. Dr. Helmut Heseker (Ernährungswissenschaftler) wollen schon bei Schwangeren in Arztpraxis und Klinik mit Prävention und Bewusstseinsbildung für gesundes Essen und Bewegung für die Kinder beginnen. Mutter-Kind-Turngruppen, Aufklärung in Kindergarten und Grundschule runden das Programm ab. Ziel ist es, möglichst früh bei Kindern die Eigenverantwortung zu wecken. Die Uni Paderborn ist durch ihre Kombination von Sport und Gesundheit Vorreiter in Deutschland. Die Ergebnisse sollen allen Bundesländern zur Verfügung gestellt werden.

Artikel vom 13.06.2006