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Fahrradhelme retten Leben

Erste Engeraner »KulTour« legt Schwerpunkt auf Aufklärung

Von Jörn Petring
Enger (EA). Eine Werbung für die Radlerstadt Enger sollte die erste »BahnRad KulTour Enger« werden, die am Sonntag an gleich zwei Veranstaltungsorten hunderte Besucher lockte. Zwischen dem Parkplatz des Restaurants »Brünger in der Wörde« und der Wassermühle Belke-Steinbeck konnten Besucher mit ihren Zweirädern pendeln und sich an Informationsständen rund um das Thema Fahrrad informieren.

Gemeinsam mit Organisatoren des Kultur- und Verkehrsvereins eröffnete Bürgermeister Klaus Rieke zusammen mit Landrätin Lieselore Curländer am Sonntagvormittag mit einem Rundgang den Radlertag. Auch wenn an beiden Veranstaltungsorten viel Programm geboten wurde, hatte der Radtag vor allem einen erzieherischen Charakter. Laut Fahrradhändler Burkhard Bleckmann sei dies auch dringend notwendig. »Die Verkehrssicherheit gerät immer mehr ins Hintertreffen. Radtouren bei sonnigem Wetter sind schön und gut, sicher sollte man aber trotzdem unterwegs sein.« Gleich mehrere Organisationen informierten so im Rahmen der »BahnRad KulTour Enger«, die auch den Teil der »BahnRadRoute Weser-Lippe«, die durch die Widukindstadt führt, bekannter machen sollte, über die nötige Sicherheit im Straßenverkehr. Der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) legte einen Schwerpunkt im Bereich Diebstahlsicherung und gravierte auf Wunsch Identifikationsnummern in Fahrräder ein, die - im Falle eines Diebstahls - sowohl bei der Wiederbeschaffung der Räder helfen, als auch potenzielle Langfinger abschrecken sollen. An einem Verkehrsimulator der Verkehrswacht Bielefeld konnten Besucher ihre Reflexe im Straßenverkehr testen. Die Verkehrserziehung der Polizei Herford informierte einmal mehr über die Notwendigkeit eines Fahrradhelms. »Es besteht in Deutschland keine Helmpflicht. Trotzdem kann man nur immer wieder an die Vernunft von Eltern appellieren, ihre Kinder mit dem nötigen Schutz auszustatten. Eltern sollten als Vorbild tätig werden und sich auch selbst mit einem Schutzhelm ausrüsten«, erklärte Dieter Linnenbeker von der Polizei Herford. Fahrradhändler Burkhard Bleckmann bot Besuchern einen kostenlosen Service für mitgebrachte Zweiräder und stellte stellenweise gefährliche Mängel fest. Durchgescheuerte Reifendecken, nicht symmetrisch eingestellte Bremsen oder verschlissene Ketten können laut Bleckmann leicht zu einem Unfallrisiko werden. Weiter betonte Bleckmann, dass viele Reparaturarbeiten vermieden werden könnten, wenn Radler mehr Zeit in die Pflege ihrer Räder investieren würden. Auch die Dynamopflicht sei von vielen Besuchern noch nicht umgesetzt worden. So sind laut Gesetz nur Beleuchtungsanlagen zulässig, die über eine Lichtmaschine betrieben werden. Anstecklichter können in der Regel lediglich ergänzend genutzt werden.

Artikel vom 13.06.2006