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»Urzwerge« siegen
beim Wettkrähen

Geflügelzüchter überbrücken Sommerpausen


Rödinghausen-Schwenningdorf (jp). Um auch außerhalb der Ausstellungssaison im engen Kontakt zu bleiben, haben die Geflügelzüchter vor vielen Jahren eine Geflügelschau der besonderen Art erdacht: Am Sonntag lud der RGZV Schwenningdorf befreundete Vereine zum 15. »Hähnewettkrähen« ein.
Auch beim Federvieh bestätigte sich eine Regel, die bisher eigentlich nur beim besten Freund des Menschen Anwendung fand: Die kleinen Köter kläffen am lautesten. Über 82mal ertönte beim Gewinner in der Klasse der »Urzwerge« ein ohrenbetäubendes »Kikeriki« - und nur darauf kam es am Sonntag an.
»Natürlich wird dieses Treffen nicht ganz Ernst genommen, in erster Linie geht es um den Kontakt zu unseren befreundeten Vereinen auch außerhalb der Saison», beruhigte Andreas Meier, erster Vorsitzender der Schwenningdorfer Geflügelzüchter, alle, die schon befürchtet hatten, dass die Vogelgrippe nun doch - in einer besonders schweren Art - auf die heimische Geflügelzucht übergesprungen sei.
Sieben Gastvereine waren anwesend, um den größten Schreihals unter sich auszumachen. Als unparteiische Richter fungierten auch beim 15. »Hähnekrähen« Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Schwenningdorf. Ihnen war die besonders anspruchsvolle Aufgabe zugekommen, in allen drei Durchgängen - in den Kategorien »Große Hähne«, Zwerghähne und »Urzwerge« - die Anzahl der Laute zu zählen, die ein Hahn in 30 Minuten von sich gab.
»So funktioniert das Turnier. Jeder Hahn will sich profilieren und versucht so lauter als die benachbarten Gockel zu krähen“, erklärte Meier das Phänomen des Dauerkrähens. Für das jährliche Wettkrähen in Schwenningdorf werden ausschließlich Hähne verwendet, die schon einmal an einer Geflügelschau teilgenommen haben, und somit nur noch für die Nachzucht verwendet werden.
Trotz enger Käfige und 30-minütigem Dauergekreische betonte Meier ausdrücklich: »Die Tiere haben während des Wettkampfes keinen Stress. Wir arbeiten mit ihnen zusammen, das Wohlergehen der Hähne bleibt für uns Geflügelzüchter das Wichtigste.«

Artikel vom 13.06.2006