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Kampf gegen die »silberne
Schlange« ist hoffnungslos

Musical »Simba« begeistert fast 400 Kinder in der Aula

Versmold (hj). Es war die erwartet große Theaterproduktion mit tollem Bühnenbild und mitreißender Musik: Das Musical »Simba« begeisterte die fast 400 Kinder in der Aula der Hauptschule und riss sie zum Schluss sogar von den Sitzen, so gut hat es ihnen gefallen.

Die Fördervereine der Versmolder Grundschulen sowie der Matthias-Claudius-Schule Oesterweg hatten es in Zusammenarbeit mit der Stadt Versmold möglich gemacht, dass das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel in dieser Woche zweimal auftreten kann. Die zweite Aufführung findet am Mittwoch statt, es gibt noch Karten im Bürgerbüro des Rathauses. In den Schulen war der Inhalt dieses Musicals von den Lehrern vorbereitet worden, denn das Stück bietet eine Menge Nachdenk- und Diskussionsstoff.
Es geht darum, dass die Tiere der Serengeti mit ihrem Löwen-König Simba (gespielt von Andreas Kunz) plötzlich eine »silberne Schlange« entdecken. Sie färbt das Wasser schwarz und die Tiere werden krank, wenn sie davon trinken. Auch Simba ist ratlos. Er beruft eine Konferenz der Tiere - dargestellt von den Kindern -Êein und weiß nicht, ob er kämpfen oder flüchten soll.
Für die Kinder war die Frage schnell geklärt: »Kämpfen!« schallte es wie aus einem Munde durch die Aula. Doch nicht gegen diese Gefahr muss Simba kämpfen, denn der rebellische Panther Chui (André Lexow) interessiert sich für ganz etwas anderes: Gemeinsam mit der Hyäne Fisi (Stefan Leonard) möchte er Simba vertreiben und selbst gerne König der Serengeti werden. Doch er kommt mit diesem Vorschlag bei, Äffchen Zumbili (Julia Körnig), dem Stachelschwein Nungu Nugu (Andrea Börner) und dem Geier Tai (Gerrit Pleuger) damit nicht durch.
Hintergrund dieses Stückes der Geschwister Brigitta Thelen und Herwig Thelen, die es geschrieben und die Lieder komponiert haben, ist die Gefahr, dass der Mensch durch sein Eingreifen das empfindliche Ökosystem in der afrikanischen Savanne zerstört. Denn die »silberne Schlange« steht für eine Erdölleitung. Die Beziehungen zwischen den Lebewesen werden durch die Erdölförderung und hier in dem Stück durch eine defekte Pipeline maßgeblich durcheinander gebracht. Das Öl dringt in den Boden ein und verseucht das Grundwasser und tötet somit alle Lebewesen. Die Tiere im »Löwenland« sehen angesichts der verschmutzten Umwelt nur eine Lösung: Sie schließen einen Pakt und ziehen in ein anderes Land, um dort in Ruhe weiter zu leben. Den Kampf gegen das Öl haben sie jedoch verloren.

Artikel vom 13.06.2006