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Belcanto fördert Nachwuchs

»Kinder brauchen Musik«: Volkslieder und Harfenklänge begeistern

Steinhagen (anb). Kinder brauchen Musik: Dieser Meinung war Werner Jacobs, langjähriger Vorsitzender des Männerchores Belcanto schon immer - und gründete kurzerhand eine Veranstaltung gleichen Namens. Diese hat inzwischen Tradition: Zum zehnten Mal fand sie gestern im Ratssaal statt.

Die Kinder, die diesmal Musik machten, kamen aus der Ev. Kindertagesstätte Arche Noach. »Alle Vögel sind schon da«, »Der Kuckuck und der Esel«, »Danke für diesen guten Morgen« und einige Lieder mehr sangen sie unter Leitung von Erzieherin Christiane Blume und zur Gitarrenbegleitung von Janine Dahlmann. Ein Riesenapplaus des Publikums im gut gefüllten Ratssaal war ihnen sicher. Ebenso wie weiteren jungen Musikern. Pia Sophie Gerlach und Miriam Kasper aus der vierten Klasse der Grundschule Dorf spielten mit Blockflöte und Gitarre zwei Mozartstücke: »Es klinget so herrlich« und »Ein Mädchen oder Weibchen«.
Und dann zogen die sanften Töne von Harfe und Panflöte durch das Rathaus: Jana Schäffer und Sebastian Pachel, hoffnungsvolle Talente, begeisterten mit irischen Weisen wie »Dobbins Flowery Vale«, dem Traditional »Scarborough Fair« und - einmal mehr - Mozart: »Der Vogelfänger«.
Am großen Meister der Wiener Klassik kam überhaupt niemand vorbei. Kein Wunder, im Jahr seines 250. Geburtstages. Auch die Gastgeber, Kammerchor und Männerchor Belcanto, ließen das österreichische Genie hoch leben. Mozart hat so schöne Stückchen wie »Luci Care« und »Due pupille amabile« für seine Familie geschrieben. Die Damen des Kammerchores sangen sie. Die Familie ist das Stichwort. Zuhause müsse viel mehr Musik gemacht werden, fordert Werner Jacobs: »Schon die Eltern müssen mit den Kindern singen.«
Denn Musik bereits in jungen Jahren sei so wichtig, betonte auch Janine Dahlmann vom Kammerchor, selbst Musikpädagogin. »Kinder, die Musik machen, bilden nicht nur (natürlich) musikalische, sondern auch motorische und soziale Fähigkeiten aus. Sie lernen, aufeinander zu hören, abzuwarten und Rücksicht zu nehmen«, sagte sie. Gerade heute, in einer Welt, die von Technik beherrscht scheine, sei das eigene Musizieren umso wichtiger.

Artikel vom 12.06.2006