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Synode weiter
auf Sparkurs

Katrin Heitkämper ist Synodalälteste

Kreis Höxter (WB). »Ich bin gespannt darauf, was durch unsere Arbeit und durch Gottes Wirken entstehen wird.« Superintendentin Anke Schröder schloss ihren Bericht auf der Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn mit einem Blick in die Zukunft.

100 Mitglieder des Kirchenparlamentes für die Kreise Paderborn und Höxter hatten sich versammelt, um über die Entwicklung evangelischen Lebens im Hochstift zu beraten. Im Mittelpunkt standen die 24 Gemeinden des Kirchenkreises. Die stark rückläufigen Kirchensteuermittel führen in allen Gemeinden zu spürbaren Veränderungen. Manche Angebote mussten reduziert werden - etwa in der Jugendarbeit. Viele Einbußen können aber durch ehrenamtliches Engagement, Bemühungen um Finanzmittel aus anderen Quellen, die Gründung von Fördervereinen und Stiftungen und verstärkte Kooperationen in den einzelnen Regionen aufgefangen werden, hieß es in der Synode.
»Die Bereitschaft, die Krise zu bewältigen, ist nach meiner Wahrnehmung groß«, kommentierte Anke Schröder. Sie entdecke im Kirchenkreis große Energie und vielfältige Ideen: »Das größte Potenzial sind die Menschen, die haupt-, neben- und ehrenamtlich in unserer Kirche arbeiten«, so die Superintendentin. Ein weiteres Potenzial sei ein waches Empfinden für Menschen, die Not leiden. Sie verwies auf die Mittagstische, auf Kleiderkammern und die Schulmaterialienkammer. Für weitere Schritte im Sparprozess nannte sie die Bildung von Schwerpunkten in der Gemeindearbeit, projektorientiertes Arbeiten und die Schärfung des evangelischen Profils in der Diaspora: »Wir müssen nun aus all dem Wichtigen, das wir tun, das Unverzichtbare herausfiltern.«
Anke Schröder verwies auf Prognosen, denen zufolge die Kirchensteuereinnahmen des Kirchenkreises Paderborn im Haushaltsjahr 2006 rund 10 Prozent unter denen von 2005 liegen. Für 2012 sagen Schätzungen Einbußen von bis zu 35 Prozent gegenüber 2005 voraus. Zur Sommersynode 2007 sollen fertige Konzeptionen von Gemeinden und kreiskirchlichen Einrichtungen vorliegen.
Deutliche Signale sandte die Kreissynode an die Landeskirche von Westfalen: Auch hier seien in höherem Maße Einsparpotenziale zu prüfen. Ansatzpunkte seien flexiblere Dienstregelungen für Pfarrer mit der Möglichkeit, ganz oder teilweise in andere Berufe zu wechseln, die Überprüfung des Kirchensteuersystems oder die Kooperation bis hin zur Fusion mit anderen Landeskirchen.
In Nachwahlen für den Kreissynodalvorstand wurde Katrin Heitkämper, Presbyterin in der Kirchengemeinde Bruchhausen, zur 1. Synodalältesten gewählt. Die Wahl zum 4. Synodalältesten entschied Rechtsanwalt Wolfgang Weigel aus Paderborn-Dahl für sich. Erich Krümmel wurde nach 26 Jahren Mitarbeit in der Synode und 18 Jahren Engagement im Leitungsgremium des Kirchenkreises verabschiedet.

Artikel vom 12.06.2006