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Verbundschule: Lichtenau dagegen

Borchener Schulausschuss einhellig für Umwandlung der Altenauschule


Von Bernhard Liedmann
Borchen (WV). Die Altenauschule in Borchen soll im kommenden Jahr in eine Verbundschule mit zwei Zügen für die Hauptschule und einer Klasse als Realschule umgewandelt werden. Ein entsprechendes Votum für den Antrag an den Regierungspräsidenten hat jetzt der Schulausschuss der Gemeinde Borchen einstimmig gefällt. Gegen die Errichtung einer Verbundschule hat aber die Stadt Lichtenau Bedenken erhoben. Jetzt muss der Regierungspräsident in Detmold entscheiden.
Durch eine Verbundschule in Borchen fürchtet Lichtenau den Abzug von 60 Schülern und damit einen Rückgang der Schüler auf insgesamt 400. Dies könne die dauerhafte Existenz der Realschule in Lichtenau gefährden. Lichtenau beruft sich auf einen entsprechenden Passus im Schulgesetz, wonach eine neue Schule nur dann genehmigt werden darf, wenn eine bestehende dadurch nicht gefährdet wird.
Doch die Borchener Verwaltung hat spitz gerechnet: Für den dauerhaften Bestand einer Realschule in Lichtenau seien zwei Klassen pro Jahrgang notwendig und damit letztlich 216 Schüler. Damit könne die Stadt Lichtenau die gesetzlichen Vorgaben auch mit den eigenen Schülern erreichen. Gleichzeitig will die Gemeinde Borchen beim Antrag auf die Errichtung einer Verbundschule darauf hinweisen, dass man nicht beabsichtige, Hauptschüler aus dem Raum Lichtenau für die eigene Verbundschule abzuziehen.
Im Antrag an den Regierungspräsidenten weist Borchen auch nach, dass die erforderliche Mindestschülerzahl von 84 in den Eingangsklasssen für einen Zeitraum von fünf Jahren gesichert sei. Vorsorglich will die Altenaugemeinde auch unterstreichen, dass eine Vierzügigkeit einer Verbundschule gar nicht angestrebt wird und auch dass hierfür gar nicht die Räumlichkeiten vorhanden sind.
Im Vorfeld der Beratung im Schulausschuss hat sowohl die Lehrerkonferenz als auch die Schulkonferenz der Altenauschule die Errichtung einer Verbundschule einstimmig befürwortet. Damit will die Schule die gestiegenden Nachfrage vor Ort nach einem Realschulabschluss nachkommen.
Die Städte Salzkotten, Bad Wünnenberg und Paderborn hatten in ihren Stellungnahmen keine Bedenken gegen die Errichtung einer Verbundschule in Borchen geäußert. Mit ausreichenden Schülerzahlen vor Ort dürfte somit Borchen gute Chancen auf die Errichtung dieser Schulform haben. Eine Verbundschule in Altenbeken war wegen zu geringer Schülerzahlen abgelehnt worden.

Artikel vom 10.06.2006