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Chiudinellis langer, harter Weg zurück

GWO-Quali: starker Lokalmatador

Von Stephan Arend
Halle (WB). Es war ein guter Tag für Marco Chiudinelli. Gestern am frühen Abend verwandelte der Schweizer aus dem Haller Breakpointteam im Qualifikations-Endspiel gegen Andreas Beck seinen zweiten Matchball und löste bei den Gerry Weber Open nach 2004 zum zweiten Mal das Ticket fürs Hauptfeld.

Gute Tage gab es zuletzt nicht viele im Leben des Tennisprofis Marco Chiudinelli. »Die Gerry Weber Open waren mein erstes große Turnier seit mehr als einem Jahr. Wegen einer Schulterverletzung mit anschließender Operation habe ich zehn Monate verloren«, blickt der Rechtshänder nur ungern zurück. Anfang 2005 wurde er in der Weltrangliste an Position 129 geführt, feierte zudem sein Debüt im Schweizer Davis Cup-Team. Gerade als seine Karriere an Fahrt aufnahm, stoppte ihn im Mai die Verletzung. »Der Weg zurück ist lang und hart. Ich bin sehr dankbar, dass Turnierdirektor Ralf Weber mir eine Wild Card gegeben hat«, strahlte der 24-Jährige nach zwei erfolgreichen Tagen, an denen er zu seiner alten Klasse zurückfand: »So wohl habe ich mich noch nicht einmal vor zwei Jahren in Halle gefühlt, als ich in die zweite Runde des Hauptfeldes eingezogen bin. Nun muss ich an meiner Konstanz arbeiten.«
Positiv stimmt Chiudinelli, dass die Automatismen auf dem Platz ebenso wieder zurückgekehrt sind wie das Selbstvertrauen. So sieht der Schützling von Breakpoint-Coach Jan de Witt auch der Erstrundenaufgabe gegen den Belgier Christophe Rochus zuversichtlich entgegen: »Ich habe zwar bisher zwei Mal deutlich gegen ihn verloren. Doch Rasen ist nicht gerade sein bester Untergrund.«
Während für Chiudinelli das Auftaktwochenende der Gerry Weber Open nicht besser hätte verlaufen können, begann das Turnier für seinen Breakpoint-Teamkollegen und Landsmann Patrick Eichenberger mit einer schlechten Nachricht. Auch weil die Qualifikation so gut wie nie besetzt war, wurde es nichts mit der erhofften Wild Card. »Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Doch das Leben geht weiter«, so der Jungprofi des TC Blau-Weiß Halle. Auch Christopher Koderisch, der seine Karriere auf der Tour mittlerweile beendet hat aber noch in der Weltrangliste geführt wird, hatte mit einer letzte Teilnahme beim Rasen-Grand-Prix geliebäugelt. Doch sein Abschiedsspiel vor heimischen Publikum »fiel aus«. Koderischs ATP-Ranking reichte bei weitem nicht für einen Quali-Platz aus.
n Ausführliche GWO-Berichterstattung im überregionalen Sport.

Artikel vom 12.06.2006