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Vorwürfe gegen Maternus-Klinik

Bad Oeynhausen (mor/hil). Schwere Vorwürfe werden gegen die Geschäftsführung der Maternus-Klinik erhoben. In einem Schreiben, das dem WESTFALEN-BLATT vorliegt, wird dem Unternehmen Nötigung und Erpressung bei neuen Verträgen zum Urlaubs- und Weihnachtsgeld unterstellt. Die Klinikleitung wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Die Geschäftsleitung soll gefordert haben, dass sich die Mitarbeiter innerhalb einer Stunde mit ihrer Unterschrift einverstanden erklären, auf das Geld zu verzichten. »Würden wir uns weigern, würde aus jeder Abteilung einer entlassen,« heißt es in dem Brief. Aus Angst hätten alle Mitarbeiter unterschrieben.
Geschäftsführer Johannes Assfalg bestreitet die Vorwürfe. »Wir setzen niemanden unter Druck«, sagte der 53-Jährige. Das Reha-Krankenhaus befinde sich derzeit in einer schwierigen finanziellen Lage. »Die Kosten steigen, die Erlöse nicht. Und die Qualität muss auch gehalten, wenn nicht sogar verbessert werden. Da muss in allen Bereichen gespart und nach Lösungen gesucht werden.« Die Personalkosten seien zehn Prozent zu hoch. Assfalg sagte, die Geschäftsleitung wolle durch Umstrukturierungen versuchen, alle Arbeitsplätze zu sichern.
Verdi-Gewerkschaftsführer Volker Hoppmann sind derartige Anschuldigungen wie in dem Brief nicht fremd. »Private Kliniken versuchen, die Belegschaft mit unlauteren Methoden unter Druck zu setzen.« Seit Jahren befinde sich Verdi in Auseinandersetzungen mit der Maternus-Klinik. »Wir fordern einen Haustarifvertrag«, so Hoppmann. Die 192 Beschäftigten seien mit einem Gehaltsverzicht um bis zu 30 Prozent nicht einverstanden.

Artikel vom 10.06.2006