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Bio-Gasanlagen eine große
Zukunft in Aussicht gestellt

Informationsabend in Pr. Ströhen mit guter Resonanz


Pr. Ströhen (WB). Seit längerer Zeit besteht in Pr. Ströhen ein Energiearbeitskreis, der sich um den Bau einer Bio-Gasanlage für nachwachsende Rohstoffe bemüht. Am Donnerstagabend informierte Christian Aukamp im Gasthaus Buschendorf über den Sachstand. Herzlich begrüßte er Heinz Thier von der Landwirtschaftlichen Buchungsstelle in Münster, der über Rentabilität, Wirtschaftlichkeit, Finanzierung und über steuerliche Aspekte für Bio-Gasanlagen sprach. Wie Aukamp den 40 Zuhörern mitteilte, hat der Arbeitskreis als Standort für die Bio-Gasanlage ein Gelände an der Straße von der Mühle Meier zu Ernstbur in Betracht gezogen. Eine Umfrage habe ergeben, dass seitens der Anlieger keine Bedenken bestünden.
In günstiger Entfernung befänden sich Großabnehmer für die beim Gärprozess der Anlage entstehende Wärme, wozu Aukamp auch das Seniorenheim Gärtner und den »Moororter Hof« zählte.
Der Energiearbeitskreis bemühe sich um eine Anlage auf dem neuesten Stand der Technik.
Hans Junchen berichtete über den Besuch einer Ströher Interessentengruppe im Energiedorf Jühnde. Dabei erwähnte er auch, dass man für Pr. Ströhen den Bau einer nur mit nachwachsenden Rohstoffen (Gras, Mais und dergleichen mehr) zu versorgenden Anlage angedacht habe.
Thier wies darauf hin, dass eine Anlage ohne Wärmekonzept unwirtschaftlichsei. Außer der Einspeisungsvergütung für den erzeugten Strom, die der Stromversorger zahle und die für 20 Jahre garantiert werde, gebe es für den Bau solcher Anlagen keine Zuschüsse mehr. Je nach Größe gab der Referent die Kosten für die Errichtung mit 1,5 bis zwei Millionen Euro an. Ausführlich nahm er zu Fragen der Wirtschaftlichkeit Stellung und erläuterte auch steuerlichen Einsparmöglichkeiten. Thier erinnerte an die Entwicklung bei der Windkraft, deren Erprobungsphase zur Zeit als abgeschlossen gelten könne. Die Ausführungen des Wirtschaftsexperten wurden mit Interesse aufgenommen und diskutiert. Die Rentabilität stehe und falle mit Flächenkonzept und Lieferverträgen für nachwachsende Rohstoffe. Im Blick auf die Entwicklung auf dem Heizölmarkt sah der Referent für Bio-Gasanlagen eine Zukunft.

Artikel vom 10.06.2006