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Nadine überlegene Westfalenmeisterin

TVW-Talent Jarosch distanziert Konkurrenz - auch Turnerinnen aus Steinhagen vorne dabei

Altkreis (WB). Souverän und mit Leichtigkeit hat Nadine Jarosch vom TV Werther ihren Titel bei den Westfälischen Meisterschaften der Turnerinnen in Dortmund verteidigt. Dass sie ihre Gegnerinnen mit knapp neun Punkten Vorsprung auf die Zweitplatzierte quasi deklassierte, zeigt einmal mehr die Ausnahmestellung der Wertheranerin im Verband.

Der Tag hätte nicht besser für sie beginnen können: Zum ersten Mal bei einem großen Wettkampf konnte sie ihr schwieriges Kürprogramm ohne Wackler oder Sturz auf dem Schwebebalken präsentieren. Selbst die Höchstschwierigkeiten Salto vorwärts und Spreizsalto rückwärts gelangen auf dem nur zehn Zentimeter breiten Sportgerät. Freudestrahlend wusste die Elfjährige, dass der Wettkampf nun eigentlich schon für sie gelaufen war.
Das Restprogramm klappte dann auch dem entsprechend. Die meisten Punkte sammelte Nadine am Boden und Sprung (je 8,20), am Stufenbarren konnte sie es sich dann locker erlauben, den Doppelsalto-Abgang etwas weit nach vorne zu turnen. Am Sonntag wird sie für die Auswahlmannschaft Westfalens beim Deutschland-Pokal in Düsseldorf gegen härteste Konkurrenz an die Geräte gehen. Ende Mai trat Nadine bereits beim Pokalturnen des Rheinischen Turnerbundes an, bei dem Turnerinnen aus ganz Deutschland vertreten waren. Damals klappte die Balkenkür noch nicht wie erhofft. Trotzdem schaffte sie mit Platz acht eine hervorragende Platzierung.
Für die Westfälischen Meisterschaften hatten sich gleich drei Turnerinnen der Spvg Steinhagen qualifiziert. Lena Danneberg und Carolin Banck starteten in der C-Klasse gegen starke Konkurrenz aus Ober-, Verbands und Landesliga. Zum ersten Mal wurde das neue Wertungssystem ausprobiert, was dazu führte, dass sich die Turnerinnen erst einmal an die niedrigen Punktzahlen gewöhnen mussten.
So turnten Carolin und Lena, die am Boden Punkte im Achter- und Neunerbereich gewohnt waren, mit 6,45, bzw. 6,15 Punkten die am zweit- und drittbesten benoteten Bodenübungen. Noch weniger Zähler gab es an den anderen Geräten. Dennoch schafften sie den Sprung auf Platz fünf (Carolin) und sechs.
Vanessa Kuhl begann in der Altersklasse zehn am Schwebebalken. Nach dem ersten Sturz war die Verunsicherung so groß, dass die Übung nicht stabil zu Ende gebracht werden konnte. Die Enttäuschung war aber beim Boden schon wieder abgelegt. Die noch Neunjährige zeigte eine sehr saubere Darbietung und erhielt entsprechende Punkte.
Ein Traumsatz gelang der Steinhagenerin dann über den Sprungtisch. Obwohl sie die kleinste Turnerin im Teilnehmerfeld war, flog sie beim Handstützüberschlag am höchsten und weitesten und bekam hochverdiente 8,65 Punkte. Kleinere Probleme zeigten sich schließlich am Stufenbarren, doch es blieb festzuhalten, dass ihr ohne die verturnte Übung am Schwebebalken ein Platz auf dem Treppchen sicher gewesen wäre. So belegte sie Platz fünf, hat aber für die nächsten Wettkämpfe durchaus noch Luft nach oben.

Artikel vom 10.06.2006