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Samoon zieht es nach Bielefeld

Gerry Weber investiert weiter ins Handelsgeschäft -ÊHauptversammlung

Von Bernhard Hertlein
Halle (WB). Die Gerry Weber AG will im Jahr 2010 mehr als die Hälfte ihres Umsatzes in eigenen oder Franchise-Läden erwirtschaften. Im Geschäftsjahr 2004/05 erreichte der Handel mit 30 Millionen Euro erst knapp acht Prozent des Umsatzes.
»Samoon« steht vor der Eröffnung des ersten Markenshops. Foto: Gerry Weber

Auf diesem Expansionsweg setzt der Modemacher aus Halle weiter schwerpunktmäßig auf die »Houses of Gerry Weber«. Von ihnen sollen allein in diesem Jahr 65 neu eröffnet werden, darunter London und Kairo. Darüber hinaus hält der Vorstandsvorsitzende Gerhard Weber auch die jugendlich mitreißende Tochter Taifun und deren etwas molligere Schwester Samoon für so gereift, dass unter ihrem Namen Markengeschäfte eröffnet werden können.
Bei den Pilotgeschäften vertraut Weber, wie er gestern auf der Hauptversammlung in Halle erläuterte, wiederum der Kundschaft in Ostwestfalen. Schon das »House of Gerry Weber« hat vor wenigen Jahren in Bielefeld seinen Anfang genommen. Nun eröffnet die AG noch 2006 auch den ersten eigenen »Samoon-Shop« in der Leineweber-Stadt eröffnen.
Bad Oeynhausen ist Standort des ersten Taifun-Shops. In Berlin eröffnete in der vergangenen Woche die erste Boutique der Submarke »Gerry Weber Edition«Êim neuen Hauptbahnhof. Sogar die in Lizenz gefertigte Herrenmode Gerry Weber steht in den Startlöchern; der erste Laden wird ebenfalls noch 2006 in der lettischen Hauptstadt Riga seine Tore öffnen.
Zusätzlich wird das Bild von »Houses«, »Stores« und »Shops in Shops« durch den neuen Vertriebstyp »Concession« erweitert. Dabei wird die AG nach Angaben Webers in zunächst fünf bis sechs Fällen nur Flächen in großen Modehäusern anmieten und auch das Bedienungspersonal stellen. Bleibt als letzte Verkaufsform der Fabrikverkauf. Er beschränkte sich über viele Jahre auf ein viel besuchtes Geschäft am Gerry-Weber-Standort Borgholzhausen. Nun kommen drei weitere Factory Outlets im österreichischen Pandorf (nahe slowenische Grenze), im schwäbischen Metzingen am Standort des Konkurrenten Boss und im belgischen Vervey hinzu.
Im Übrigen erhielt Weber von den Aktionären viel Lob für die Umsatz- und Ertragssteigerungen, die höhere Dividende und den Aktienkurs.

Artikel vom 09.06.2006