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Samstag mitmachen und
vielleicht ein Leben retten

Schon 34 000 Euro Spenden für Typisierungsaktion

Altkreis Halle (SKü). Am morgigen Samstag gilt es. Jeder Gesunde zwischen 18 und 55 Jahren kann mit einem kleinen Bluttest seinen Beitrag dazu leisten, dass an Leukämie erkrankten Menschen das Leben gerettet werden kann. Von 10 bis 16 Uhr läuft die vom Rotary Club Halle organisierte Typisierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei.

Marco Lückebergefeld aus Versmold ist einer der ganz wenigen, die nach ihrer Typisierung tatsächlich zu einer Stammzellenspende aufgerufen wurden. Der 27-jährige Sparkassenangestellte hatte sich bereits vor vier Jahren typisieren lassen. Vor wenigen Monaten war der junge Mann dann gefordert, Stammzellen für eine 21-jährige Frau zu spenden. Und er war selbst überrascht. »Das war absolut schmerzfrei und unkompliziert und hat mich nur einen Tag im Krankenhaus gekostet«, berichtete gestern Marco Lückebergfeld. Einzige Nebenwirkung bei der Stammzellenentnahme, die wie eine normale Dialyse über die Bühne ging: »Ich habe mich gefühlt, als ob ich eine Grippe bekomme.« Doch was ist das gegen das Gefühl, in diesem Fall einer jungen Frau vielleicht das Leben gerettet zu haben.
Der Aufruf des Rotary Clubs Halle ist schon vor den eigentlichen Bluttests ein finanzieller Erfolg. Bis gestern sind auf das Konto 63 63 6 der Deutschen Knochenmarkspenderkartei bei der Kreissparkasse Halle 34 000 Euro an Spenden eingegangen. Damit sind bei Laborkosten von 50 Euro je Typisierung rund 700 Bluttests in Halle bereits finanziell abgesichert. Sollten aber mehr Bürger zur Typisierung kommen, steht der Rotary Club dafür finanziell gerade. Natürlich kann jeder Besucher selbst eine Spende geben. Für die Mitarbeiter von Storck will das Süßwarenunternehmen übrigens selbst die Kosten tragen.
Am Samstag stehen im Henri-Dunant-Haus des DRK an der Bismarckstr. 1 in Halle mehr als 50 Helfer bereit, allesamt ehrenamtlich für die gute Sache tätig. Dazu gehören Helfer des DRK sowie von den Rotariern und ihren Anverwandten. Besonders streicht Rotarier-Präsident Kurt Mickler das ehrenamtliche Engagement von Ärzten und ihren Sprechstundenteams heraus. Für den Bluttest werden nur fünf Milliliter Blut benötigt. Das dauert fünf Minuten. Dazu müssen die Spender auch ihre Daten für die Datei angeben.
Hintergrund für die Aktion ist die Leukämieerkrankung der 39-jährigen Susanne Bussmann, Witwe und alleinerziehende Mutter mit Wurzeln in Steinhagen. Henner König und Jürgen Bonnet von den Rotariern bringen das Anliegen der Aktion noch einmal auf den Punkt: »Wir können nicht erwarten, am Samstag direkt den geeigneten Spender zu finden. Aber wir wollen möglichst viele für die Typisierung gewinnen. Nur so lässt sich die Nadel im Heuhaufen finden.«

Artikel vom 09.06.2006