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Der Schnuller trifft die Musik

Liedergarten-Projekt des Sängerbundes trägt »Ohrwürmer« in die Famile

Von Bernhard Liedmann
(Text und Foto)
Bad Lippspringe (WV). Sie machen mit dem Schnuller im Mund Musik.: Im ersten »Liedergarten« im Kreis Paderborn steigen jetzt bereits 18 Monate alte Kleinkinder in die frühmusikalische Erziehung ein.

Musik früh wieder in die Familien tragen, dies ist das Ziel des »Liedergarten NRW«, das größte Frühsingprogramm im Land, das vom Sängerbund NRW initiiert wurde. Der ersten Gruppe in Bad Lippspringe übergab gestern der Vorsitzende des Sängerkreises Paderborn Büren, August Vöcking, die Patenschaftsurkunde. Der Kinder- und Jugendchor »Jungbrunnen« hat die Patenschaft für die Gruppe mit sechs Müttern und einer Großmutter übernommen und stellt Räume sowie Musikinstrumente wie Klangstäbe, Stab-Glöckchen und Rasseln zur Verfügung.
Das Besondere an dem Projekt ist, dass mit Großeltern oder Müttern gesungen wird und so das Lied noch vor der Kindergartenzeit mit regelrechten »Ohrwürmern« wieder in der Familie beheimatet wird, in der derzeit kaum noch gesungen wird. Eigens entwickelt wurde für das Projekt als Unterrichtsmaterial ein Liederbuch mit ansprechenden Bildern sowie eine CD.
Die Bad Lippspringer Liedergarten-Gruppe leitet Monika Richters, die zu dem wöchentlichen Treffen ihr eigenes »Kind«, die Puppe »Toni«, mitbringt.
Die langjährige Vorsitzende und Leiterin des Kinder- und Jugendchores »Jungbrunnen« mit seinen 70 Mitgliedern, Elke Zimmermann, sieht das Liedergarten-Projekt des Sängerbundes nicht nur als einen wichtigen Teil der eigenen Nachwuchsarbeit an. Musikalische Erziehung in einem frühkindlichen Stadium fördere auch Kreativität und Persönlichkeit der Kinder. Öffentliche Gruppenauftritte unterstützten beispielsweise auch die Selbständigkeit von Kindern.
Der Kinder- und Jugendchor übernahm auch deshalb die Patenschaft, weil er über die entsprechende Ausrüstung verfügt. Älteren Kindern könne man beispielsweise auch Trommeln oder Orffsche Instrumente wie Triangel, Xylophon oder Tamborin zur Verfügung stellen.

Artikel vom 09.06.2006