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Nährboden für Pflanzenvielfalt

111 Zehntklässler der Böckstiegel-Gesamtschule Werther verabschiedet

Werther (law). Bereits in Finale-Stimmung waren die 111 Gesamtschüler, die am Mittwoch in der Aula ihre Zeugnisse entgegen nahmen. In einer Feierstunde blickten Schüler, Lehrer und Eltern auf die sechs gemeinsamen Jahre zurück.

Beim Einzug der 111 Schüler erklang Queens »Final Countdown«. Auch vereinzelte »Finale oho«-Rufe zeigten, dass das begehrte Abschlusszeugnis endlich greifbar ist. Ganze 44 Mal konnte bei der Zeugnisübergabe ein Qualifikationsvermerk für die Oberstufe mitgegeben werden. Weiteren 40 Jugendlichen wurde die Fachoberschulreife ausgehändigt.
Musikalisch begrüßt wurden die zehnten Klassen Lavendel, Skarabäus, Cassis und Neptun durch ihre Mitschülerinnen der Band-AG unter der Leitung von Jochen Beckmann mit dem Hit »Why«.
»Wir haben in diesem Jahr eine deutlich bessere Bilanz in Hinsicht auf die Ausbildungsplätze«, resümierte die stellvertretende Schulleiterin Rosi Heinrich. 21 von 41 Schülern haben einen Ausbildungsplatz einen gefunden. »Es sind aber immer noch zu wenig«, mahnte Heinrich, denn immerhin kämen in NRW auf einen Ausbildungsplatz fünf Bewerber.
Ganz viel Erfolg und Mut zu Alternativen zum Lieblingsberuf wünschte Bürgermeisterin Marion Weike den Zehntklässlern. In einem humorvollen Anspiel zeigten Schüler und Lehrer Marc Rabbe, wie ein Klassentreffen im Jahre 2010 wohl aussehen könnte.
Rabbe verglich die Schüler mit Pflanzen: »Da gab es welche, die wir ins Sonnenlicht gebracht haben und solche, die zu viel Sonne bekommen haben. Auch Kakteen gab es«, sagte er mit einem zwinkernden Auge. »Doch letztendlich ist es wunderbar, einer so großen Pflanzenvielfalt Nährboden gegeben zu haben und zu sehen, was aus ihnen bisher geworden ist.«
Dankbar zeigten sich die Eltern, dass ihre Kinder sowohl »gefördert als auch gefordert« worden seien. »Was man den Kindern tut, ist doppelt gut«, hieß es von Seiten der Elternvertreter. »Intelligenz macht sexy«, nannten die Zehntklässler ihr Motto und die Eltern definierten dies: »Die intellektuelle Kompetenz mit der sozialen Kompetenz so verbinden, dass es Spaß macht«, wünschten sie sich.
»Leute, wir haben es geschafft«, rief Schülervertreterin Lisa Vögeding ihren Mitschülern zu und blickte auf einen sehr teamstarken Jahrgang zurück. »Aber nun, nach zehn Jahren, ist es auch Zeit zu gehen«, sagte Vögeding und bedankte sich bei Lehrern, Klassenteams, Sekretärinnen und Eltern.
Überraschend mahnende Worte fand Lehrervertreter Dieter Wissmann. Er wurde von einer Vielzahl der Schüler sogar ausgebuht: »Ihr habt bisher noch nicht viel erreicht. Es ist noch kein Ergebnis zum Anlehnen«, sagte der Lehrer und sprach von vier Schlagworten für die Zukunft: Planung, Erwartung, Illusion und Ängste, prognostizierte Dieter Wissmann.
Eine Entwicklung von Perspektiven, eine zielgerichtete Aktivität wünschte sich der Klassenlehrer und warnte vor einer Zukunft, die von Ängsten beeinflusst ist. »Ich wünsche euch eine selbstbewusste Zukunft«, beendete er seine Rede, die sehr verhalten aufgenommen wurde.
Für besondere Leistungen wurden Jasmin Kreiensiek, Julien Böhme und Linda Willner (große sportliche Erfolge) sowie Marvin Jarosch und Jan Marquard (Schülerbibliothek) und Sven Lobe in der Technik ausgezeichnet. Die beiden besten Zeugnisse mit je einem Durchschnitt von 1,5 hatten Floris Hennig und Lena Menschig.

Artikel vom 09.06.2006