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Wie aus Baby Roberta
ein Kleinkind wird

»Baby-Watching« in der AWO-Kita Speckfeld


Werther (dh). Immer weniger Jungen und Mädchen haben Geschwister. So geht es auch vielen Kindern der Elchgruppe der AWO-Kindertagesstätte Speckfeld. In den vergangenen Monaten haben sie die Entwicklung der kleinen Roberta - von der Geburt bis zu den ersten Zähnen hautnah miterlebt. Im Rahmen des »Roberta-Projekts« hat die Kleine die Einrichtung alle ein bis zwei Wochen gemeinsam mit ihrer Mutter Stephanie Hilpert besucht.
Warum schreit Roberta jetzt? Wie nass kann ihre Windel werden? Fragen wie diesen sind die Jungen und Mädchen auf den Grund gegangen. Dabei kam die Praxis nicht zu kurz: Und so durften die Kindergartenkinder Roberta auch wickeln, anziehen oder ihr den Schnuller geben.
Nachdem Stephanie Hilpert in einer Zeitschrift vom so genannten »Baby-Watching« gelesen hatte, hat die Erzieherin und vierfache Mutter der Kindertagesstätte dieses Projekt angeboten. »Die Kinder waren ganz begeistert«, sagt Erzieherin Susana Gomez Gago. Wenn Robertas Besuch auf dem Programm stand, war »Kita-Schwänzen« für die Kinder tabu.
»Das Projekt ermöglicht den Kindern Erfahrungen mit einem Baby und dessen Entwicklung. Außerdem schult es das Sozialverhalten und die Sensibilität gegenüber jüngeren Kindern«, nennt Gomez Gago die Vorteile. Es sei für die Kinder faszinierend zu sehen, wie groß beispielsweise Robertas Fußabdrücke innerhalb weniger Monate geworden sind. Und auch für Robertas Mutter ist das »Baby-Watching« nur positiv: »Mir wird die Entwicklung meines Kindes noch einmal ganz bewusst vor Augen geführt, und Roberta genießt die Begegnung mit so vielen anderen Kindern.«

Artikel vom 09.06.2006