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Gutes Essen und Bewegung

Wettbewerb gewonnen: 370 000 Euro für Projekt »Kids Vital«

Kreis Herford (wst). Die Zahl übergewichtiger Kinder nimmt in Deutschland stetig zu, so auch im Kreis Herford, wo im Jahr 2004 6,1 Prozent der Schulanfänger übergewichtig waren. Die Gesundheitskonferenz des Kreises Herford hat sich zum Ziel gesetzt, die Gesundheit der Kinder zu verbessern und mit Vertretern der Ärzteschaft, der Krankenkassen, der Schulen und des Sports eine Arbeitsgemeinschaft gegründet.

Elf Initiativen aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft haben gemeinsam das Projekt »Kids Vital im Kreis Herford« aus der Taufe gehoben, das jetzt den Wettbewerb »Besser essen. Mehr bewegen.« des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gewann, und damit drei Jahre lang mit 370 000 Euro gefördert wird. Insgesamt nahmen 450 Initiativen an dem Wettbewerb teil, 24 von ihnen kamen auf den ersten Platz.
Am Donnerstag stellten Landrätin Lieselore Curländer und Renate Ricken von der Gesundheitskonferenz des Kreises Herford die elf Partner von »Kids Vital im Kreis Herford« und ihre Projekte vor. So haben die Kinderärzte Material für eine frühzeitige Beratung der Familie entwickelt, denn bereits mit fünf Jahren sei ein Kind in seinem Essverhalten weitgehend festgelegt, sagte Dr. Rolf Eckhard Grabbe. Ebenfalls frühzeitig helfen möchte »Steps«, eine Initiative der Stadt und des Kreises Herford, die sich an die Mütter von Säuglingen wendet, berichtete Doris Hellweg vom Jugendamt. Familien mit einem geringen Einkommen unterstützt Sabine Braksiek, Arbeitsgemeinschaft für Arbeit im Kreis Herford des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbands Herford. Sie zeigt ihnen, wie sie gut und günstig kochen.
Ein neues Bewegungs- und Gesundheitskonzept für die Erzieherinnenausbildung hat das Anna-Siemsen-Berufskolleg entworfen. Das Schulamt des Kreises Herford tritt für die bewegungsfreudige Grundschule ein und möchte dafür auch die Eltern gewinnen, ohne deren Engagement es nicht geht. »Macht auf euch die Socken« fordert die Sportjugend im Kreissportbund die Familie auf, die sonst mit Bewegung nicht viel im Sinn haben. Ein spontanes und kostengünstiges Angebot soll sie dennoch motivieren, beim Aktionsprogramm für die ganze Familie mitzumachen.
Die Lust an frischem und natürlichem Essen möchte die Initiative »Eltern pro Gesundheit« mit einem dreitägigen Projekt wecken. Hinaus ins Freie führt die Biologische Station Ravensberg in Kirchlengern die Kinder und möchte dabei deren Begeisterung für die Natur mit viel Bewegung verbinden. Mütter und Kinder mit Migrationshintergrund sind Zielgruppe des Internationalen Beratungs- und Bildungszentrum der AWO. Bei einer Wochenendveranstaltung sollen sie erfahren, wie man sich gesund ernährt, ohne dabei die eigene kulinarische Tradition aufzugeben.
Zu einem Streifzug rund um die eigene Schule lädt die Untere Landschaftsbehörde des Kreises ein. Dabei sollen die Kinder erfahren, wie viel Spaß es macht, sich in der Natur zu bewegen. Alle Angebote wird die Biologische Station auf einer Homepage, die voraussichtlich im Herbst ins Netz geht, und etwas später in einer Broschüre vorstellen.

Artikel vom 10.06.2006