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Darm-Erkrankungen besser therapieren

»10. Warburger Gastroenterologischen Seminar« des Warburger St. Petri-Hospitals

Warburg (WB). Etwa 60 Zuhörer wurden jetzt beim »10. Warburger Gastroenterologischen Seminar« über die aktuellen Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen im Sitzungssaal der Volksbank Warburger Land informiert. Unter diesem Begriff sind die Krankheiten Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zusammengefasst.

Zu Beginn stellte Chefarzt Dr. Ortwin Mann die Entwicklung der Zahl an ambulanten und stationären Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa im Warburger Krankenhaus vor. Etwa 180 Patienten wurden hier in einem Zeitraum von neun Jahren untersucht und behandelt. Überwiegend handelt es sich dabei um jüngere Patienten, und bei den meisten Patienten wurde hier das erste Mal diese Diagnose festgestellt. Diese Zahl liegt deutlich höher, als nach der Bevölkerungsstatistik für diese Krankheiten zu erwarten wäre. Dies zeige, dass auch viele Patienten zur Behandlung nach Warburg kommen, die nicht in der Region beheimatet sind. Somit habe sich das Hospital zu einer bekannten Anlaufadresse für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen entwickelt.
Professor Dr. Torsten Kucharzik von der Universitätsklinik Münster berichtete über die aktuellen Empfehlungen der medikamentösen Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Dabei stellte er auch neue immunsuppressive Therapiemethoden vor.
Über neue Entwicklungen bei der endoskopischen Diagnostik und Therapie referierte Professor Dr. Max Reinshagen vom Städtischen Klinikum Braunschweig. Die Chromoendoskopie wurde als wichtige Methode bei Patienten mit langjährigem Verlauf einer Colitis ulcerosa dargestellt. Hierbei werden die entzündeten Abschnitte des Darmes während der Untersuchung mit einem speziellen Farbstoff behandelt, um erkrankte Zellen besser erkennen und biopsieren zu können.
Fisteln und Engstellen sind gefürchtete Komplikationen bei Patienten mit Morbus Crohn. Die medikamentöse Therapie ist hier in vielen Fällen unbefriedigend. Professor Dr. Mathias Löhnert vom Klinikum Rosenhöhe, Bielefeld, berichtete über speziell entwickelte Operationsmethoden, die oft der einzige Weg zur Heilung sind. Insbesondere bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen muss eine intensive Zusammenarbeit zwischen Chirurgie und Gastroenterologie erfolgen.
Die Ärzteseminare des St. Petri-Hospitals haben bereits einen festen Stellenwert im Fortbildungskalender in Warburg gewonnen. So kündigte Dr. Mann das nächste »Warburger kardiologische Seminar für den 27. September, um 17 Uhr im Pädagogischen Zentrum an. Das nächste »Diabetes mellitus aktuell« findet wieder am Buß- und Bettag statt.

Artikel vom 10.06.2006