09.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Tieflader aus
Versmold rast
ins Autohaus

Sachschaden bis zu 150 000 Euro

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). Das ist der Albtraum für jeden Autofahrer: Den Wagen geparkt - und plötzlich rollt er die Straße hinunter. Doch viel größer muss der Schrecken sein, wenn nicht nur ein Wagen rollt, sondern gleich ein ganzer Tieflader mit neun Fahrzeugen - und erst im Gebäude eines Autohauses zum Stehen kommt. Dienstagnacht ist dies einem Versmolder Transportunternehmen passiert.

Ein Tieflader samt Anhänger des Versmolder Unternehmens war Dienstagnacht in Lüdenscheid angekommen. Der Fahrer, ein 52-jähriger Bielefelder, sollte nach Auskunft des betroffenen Autohauses nur einen VW New Beetle-Jahreswagen abliefern. Um das voll beladene Gespann zu entladen, habe der Fahrer den Tieflader gegen 22.50 Uhr im oberen Drittel der stark abschüssigen Straße geparkt. Nach dem Entladen wollte der Fahrer den Anhänger vorschriftsgemäß verkürzen und legte einen Bremsklotz an die Hinterachse des Zugfahrzeugs, um ein Rückwärtsrollen zu verhindern. »Die Luftdruckbremse, die normalerweise das Zugfahrzeug und den Anhänger bremst, muss dafür gelöst werden«, erklärt der Lüdenscheider Autohausbesitzer auf Anfrage des VERSMOLDER ANZEIGERS.
Doch offenbar habe der Fahrer versäumt, gleichzeitig den Anhänger mit einem externen Schalter zu bremsen -Êdas Zugfahrzeug überrollte den Bremsklotz und raste ungebremst mitsamt Anhänger rückwärts die steile Straße hinunter. Der Anhänger des Lkw sei zweimal gegen das Autohaus-Gebäude geschlagen, bevor er unter dem Vordach zum Stehen kam. »Zum Glück befanden sich keine Passanten auf der Straße und kaum noch Wagen am Straßenrand«, sagt der Autohausbesitzer erleichtert.
Den Gesamtschaden beziffert der Geschädigte mit 120 000 bis 150 000 Euro -Êdenn nicht nur das Gebäude wurde an mehreren Stellen in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch verschiedene Fahrzeuge des Autohauses, von denen eines sogar zweieinhalb Meter weit verschoben wurde, sowie zwei Fahrzeuge auf dem Anhänger, der ebenfalls erheblich demoliert worden sei. Nun werden sich Gutachter und Versicherungen mit der Schadensbegleichung beschäftigen müssen.

Artikel vom 09.06.2006