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Tempo beim Dreckburgweg

Regierungspräsidentin gestern zum Antrittsbesuch in Salzkotten zu Gast

Von Hanne Reimer (Text und Foto)
Salzkotten (WV). Hoher Besuch in Salzkotten: Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl machte gestern erstmals seit ihrem Amtsantritt in der Sälzerstadt Station und ließ sich von Bürgermeister Michael Dreier und seinem Amtsleiter-Team über die Situation und die Zukunftspläne der Stadt informieren.

Dabei nahm sie eine große Bitte mit zurück nach Detmold. Denn Rat und Verwaltung wünschen sich, dass die Mittel der Bezirksregierung für den Ausbau des Dreckburgweges schneller kommen, als zurzeit vorgesehen. Denn die Stadt hat zwar eine Zusage über 75-prozentige Förderung der 1,6 Millionen Euro teuren Baumaßnahme, die die Baugebiete im Salzkottener Osten von Durchgangsverkehr entlasten soll, in der Tasche. Doch der Löwenanteil des Geldes soll erst 2010 zur Verfügung stehen. »Eine Vorfinanzierung können wir nicht leisten«, machte Bürgermeister Dreier mit Blick auf die angespannte Haushaltslage klar. Die Regierungspräsidentin, die von Abteilungsdirektor Michael Uhlich begleitet wurden, sagte zu, zu überprüfen, ob es mit der Finanzierung nicht schneller klappen könnte. Grundsätzlich, so Uhlich, gebe es die Möglichkeit, eine größere Rate vorzuziehen.
Ein weiteres Anliegen, das Dreier vorbrachte, war die von der EU verlangte Ausweitung der Vogelschutzgebiete, die künftig auch den Bereich Haltiger Feld (100 Hektar), die LEP-Fläche im gemeinsamen Besitz mit der Stadt Geseke (100 Hektar) sowie landwirtschaftliche Betriebsstellen umfassen soll. »Wir tun bereits viel für die Umwelt, 64 Prozent der Stadtfläche stehen unter Schutz«, plädierte Dreier dafür, diese Flächen nicht zum Schutzgebiet hinzuzunehmen. Neben der Unterstützung aus dem Regierungspräsidium sei er sich in dieser Frage auch der Zustimmung des Landrates und von NRW-Umweltminister Uhlenberg sicher.
Mit Blick auf die Bildungssituation betonte Hauptamtsleiter Norbert Schulte, dass aktuell 43 Prozent der Schüler (etwa 800 Jungen und Mädchen) auf ein Gymnasium wechselten. Die meisten von ihnen gingen nach Geseke (400), gefolgt von Büren (300). »Mit diesen Zahlen ist die Existenzberechtigung eines eigenen Gymnasiums in Salzkotten nachgewiesen«, so Schulte. Allerdings sei es, so Dreier, zurzeit wohl nicht realistisch, die notwendige Investition von etwa 15 Millionen Euro aus der Schulbaupauschale aufzubringen.
Nachdem sie sich ins Goldene Buch der Stadt eingetragen hatte, besichtigte die Regierungspräsidentin das Unternehmen Müller Elektronik und das Salzkottener Krankenhaus.

Artikel vom 08.06.2006