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Das Wir-Gefühl stärken
und Kräfte bündeln

Mozarts Krönungsmesse lässt alte Tradition aufleben

Kreis Gütersloh/Sennestadt (ptr). Der Altarraum der Jesus-Christus-Kirche in Sennestadt steht vor einer echten Belastungsprobe: Gleich sechs Chöre aus dem Kirchenkreis Gütersloh - insgesamt 200 Sängerinnen und Sänger - haben sich für Sonntag, 18. Juni, angesagt, um gemeinsam die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart aufzuführen.

Mit dem Konzert soll die Tradition des Chorfestes im Kirchenkreis Gütersloh zu neuem Leben erweckt werden. Erstmals 1961 veranstaltet, führte diese kirchenmusikalische Größe jahrzehntelang die Chöre der Region zum gemeinsamen Musizieren zusammen - 2002 zum vorerst letzten Mal. »Von der Neuauflage des Chorfestes erhoffen wir uns neben einem schönen Konzert vor allem eine Stärkung des Wir-Gefühls im Kirchenkreis Gütersloh«, sagt Dorothea Schenk, Leiterin der Kantorei Sennestadt. Außerdem biete es für Chöre wie den Kirchenchor Ummeln und den Kirchenchor der Senner Emmaus-Gemeinde, beide unter der Leitung von Kreiskantorin Judith Gröne, einmal die Gelegenheit, bei der Aufführung eines großen Oratoriums mitzuwirken.
Neben den genannten Chören beteiligen sich auch die Brackweder Bartholomäus-Kantorei (Leitung: Walter Haverkamp), die Kantorei Isselhorst (Leitung: Birke Giesenbauer) und der ökumenische Kirchenchor Friedrichsdorf (Leitung: Rainer Timmermann) an dem Projekt. Je nach Probenkapazität singt ein Teil der Chöre dabei nur Ausschnitte der Krönungsmesse. Es spielt das Streichorchester der Kantorei Sennestadt, das um einige professionelle Holz- und Blechbläser ergänzt wird.
Von einer positiven Resonanz sind die Konzert-Veranstalter bereits im Vorfeld überzeugt. Schenk hofft, mit dem Chorfest in Zeiten sinkender Finanzmittel ein starkes Zeichen für die Kirchenmusik setzen zu können. Finanzfragen seien zwar nicht der Grund für die Wiederbelebung gewesen, aber vor diesem Hintergrund passe ein Projekt, das die Stärke einer Bündelung musikalischer Kräfte demonstriere, gut in die Zeit.
Wer einen guten Platz ergattern möchte, sollte sich rechtzeitig auf den Weg machen. Bei freiem Eintritt - eine Kollekte zur Unterstützung der Veranstaltung wird erbeten - dürfte die Kapazität der Jesus-Christus-Kirche schnell erschöpft sein. »Zur Not werden wir alle Türen aufmachen, damit möglichst viel Musik nach draußen klingt«, verspricht Schenk. Neben der Krönungsmesse steht die Bach-Kantate »Gott der Herr ist Sonn' und Schild« auf dem Programm. Das Konzert beginnt um 18 Uhr.

Artikel vom 13.06.2006